Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 219 Frauental (Stadt Creglingen), ehem. Klosterkirche (Museum) 1574

Beschreibung

Wappenstein des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Seit 1990 im auf der Nonnenempore eingerichteten Museum „Vom Kloster zum Dorf“; genauer ursprünglicher Standort unbekannt. Wahrscheinlich handelt es sich um den Wappenstein, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts noch über einem Tor der Hofmauer angebracht war, die das Gelände nördlich der Kirche einschließt1. Querrechteckige Platte aus rotem Sandstein. Wappen in Flachrelief, darüber erhaben ausgehauene Initialen (A); zwischen dem mittleren Buchstaben und dem Wappenschild ein winziger Einzelbuchstabe (B), ebenfalls erhaben; zu beiden Seiten des Schilds erhaben ausgehauene Jahreszahl (C), darunter drei Initialen (D), von denen die beiden links erhaben gearbeitet sind, die rechts des Schilds dagegen mit rechtwinkliger Kerbe eingehauen ist. Verwittert; Reste von Mörtel und von weißer Tünche.

Maße: H. 42,5, B. 53, Bu. 5,7–9,3 (A), 2,7 (B), 4,8–5,0 (D), Zi. 5,4–8,3 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    G(eorg) F(riedrich) M(arkgraf) Z(u) B(randenburg)

  2. B

    F

  3. C

    15//74

  4. D

    H(ans) S(trebel) // V(erwalter)

Wappen:
Zollern2.

Kommentar

Der kleine Einzelbuchstabe F ist vermutlich als Steinmetzsignatur zu deuten. Ein ganz ähnlich gestalteter Frauentaler Wappenstein von 1584 (nr. 263) zeigt an der entsprechenden Stelle den Buchstaben S. Neben dem Markgrafen Georg Friedrich als Bauherrn wird der vor Ort Verantwortliche, der von 1568 bis 1581 amtierende markgräfliche Amtmann Johann (Hans) Strebel, genannt3. Nach der Umwandlung des Klosters Frauental in ein markgräfliches Kastenamt, das für die Verwaltung des Amtsbezirks und den Einzug der Abgaben zuständig war, wurden in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts umfangreiche Baumaßnahmen vorgenommen4.

Anmerkungen

  1. Schönhuth, Creglingen u. seine Umgebungen 130.
  2. Nur das Stammwappen.
  3. Den Hinweis zu Strebels Amtsdauer verdanke ich der freundlichen Mitteilung von Herrn Archivoberrat Dr. Nöth, Staatsarchiv Bamberg.
  4. Vgl. auch nrr. 169†, 224, 263.

Nachweise

  1. Schönhuth, Creglingen u. seine Umgebungen 130.
  2. Ders., Burgen … Württembergs, 2. Aufl., V 110.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 219 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0021900.