Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 40 Laudenbach (Stadt Weikersheim), Bergkirche U. L. Frau 1415 (?)–18. Jh.
Beschreibung
Kritzelinschriften im südlichen Treppenturm und an den Außenwänden von Chor und Langhaus. Überwiegend mit Rötel auf die Sandsteinquader geschrieben, wenige Einträge sind eingehauen oder eingeritzt. Die Inschriften reichen vom 15. bis ins 20. Jahrhundert und sind regellos angebracht, teilweise sind ältere Schriftzüge durch jüngere überdeckt. Die meisten Verewigungen sind in Kursivschriften ausgeführt und vielfach kaum mehr zu entziffern. Eine zeitliche Einordnung der undatierten Graffiti ist vor allem bei denen des 17. und 18. Jahrhunderts schwierig. Um für den Benutzer der Edition die Identifizierung der einzelnen Einträge vor Ort zu erleichtern, werden im Folgenden – abweichend vom Bearbeitungszeitraum – auch die Inschriften der 2. Hälfte des 17. und des 18. Jahrhunderts wiedergegeben, die naturgemäß meist besser erhalten sind als die älteren. Die vom paläographischen Befund in der Regel eindeutig zu unterscheidenden Kritzeleien des 19. und 20. Jahrhunderts blieben dagegen unberücksichtigt.
Die Edition ist zunächst nach Standorten gegliedert, d. h. nach den Baugliedern, an denen die Inschriften angebracht sind. Innerhalb dieser Gruppen wurden die Einträge chronologisch angeordnet, da eine genaue Wiedergabe der Abfolge auf den Wänden ohnehin unmöglich und auch wenig sinnvoll ist. Die einzelnen Inschriften sind fortlaufend mit arabischen Ziffern gezählt. Auf die Angabe der Buchstabenhöhe wurde verzichtet.
Textkritischer Apparat
- Links daneben eine liegende Zimmermannsaxt. Die Ziffernformen stimmen mit den übrigen 1642 von den am Bau beschäftigten Zimmerleuten geschriebenen überein, vgl. Einträge 80, 103–105, daher ist die Ergänzung der Jahreszahl möglich.
- Bedeutung der Initialen unklar; T(UNC) P(ASTOR)?
- Runder Ausbruch im Stein; Kürzungsstrich darüber noch sichtbar.
- Jesus-Monogramm: hohes, schlankes h mit gekreuzter Oberlänge und Bogen mit dreieckig ausgezogener Bogenschwellung; i und s winzig etwa auf halber Höhe des h hochgestellt und in Kursive ausgeführt.
- Jesus-Monogramm in Konturschrift; der Mittelbalken des H mit einem Hochkreuz besetzt.
- Der verkürzte Schaft des D endet schon unter der Zeilenmitte.
- Danach, die Inschrift unterbrechend, ein nur mehr undeutlich erkennbares Zeichen, vielleicht zwei gekreuzte Beile.
- Auf dem Kreuzungspunkt der beiden mittleren Schrägschäfte des W ist eine Marke aufgesetzt: gekreuzter Vierkopfpfahl mit krückenendiger Mittelsprosse.
- Danach zwei gekreuzte Schwerter (?).
- Danach ein nur mehr undeutlich erkennbares Zeichen.
- Danach, beide Zeilen unterbrechend, ein nicht mehr erkennbares Zeichen, vielleicht ein verschränktes W.
- Erste Zeile unleserlich. Die gesamte Inschrift ist von einer herzförmigen Rahmenlinie eingefaßt.
- Danach eine Muschel, aus der ein Pilgerstab hervorwächst.
- Danach zwei verschränkte Herzen, das eine auf dem Kopf stehend.
- Danach Zeichnung eines Seilerhakens, die Inschrift rechts davon unleserlich.
- In der Mitte, alle drei Schriftzeilen unterbrechend, ein herzförmiges Zeichen.
- N spiegelverkehrt.
- Danach Steinmetz(?)zeichen: A mit Kreuzkopf und nach rechts verlängertem und am rechten Ende gekreuztem Mittelbalken.
- Kürzung durch Doppelpunkt.
- Danach eine Leerzeile.
- Vermutlich Gottes hand.
- A mit geknicktem Mittelbalken.
- Danach ein unkenntliches Symbol.
- Der Zuname ist vermutlich auch auf den Namen in der folgenden Zeile zu beziehen.
- Danach ein senkrecht gestellter Pfeil, überkreuzt von 2 Aderlaßschnäppern. Die Identifizierung der Werkzeuge verdanke ich Herrn Prof. Friedrich Karl Azzola, Trebur.
- Danach ein undefinierbares Zeichen.
- Micheln steht zwischen der zweiten und der dritten Zeile und ist sowohl auf den Vornamen Melchior als auch auf Hanns zu beziehen.
- Oberes Drittel der Buchstaben nicht mehr zu erkennen.
- Die Inschrift setzte sich möglicherweise noch nach rechts fort, die Stelle ist aber durch einen Eintrag des 19. Jh. überschrieben.
- Danach ein liegendes Fleischerbeil (?).
- Als erster Buchstabe ein aufs Eck gestelltes Quadrat, dessen obere Seiten sich überkreuzen und rechtwinklig nach unten abknicken, vermutlich die eckig gebrochene Umformung eines S der gotischen Kursive. O als liegende Raute. Die beiden letzten Buchstaben in Form eines Gamma: entweder eckig gebrochene Form des langen s oder auf den Kopf gestelltes L.
- Am Wortende ein großer, weit unter die Grundlinie gezogener, oben eingerollter Haken, wohl eher als g zu lesen, nicht als us-Haken. Unter dem Namenszug Zeichnung eines Phantasiegebildes mit vier Füßen.
- Dabei Zeichnung einer Sichel für die Getreideernte und eines Stiefels; darunter, aber wohl nicht zugehörig, eine große liegende Zimmermannsaxt.
- Als Zierpunkte dienen hohle Quadrangeln, die oben und unten in lange gebogene Linien auslaufen; unter der Zeile Zierschnörkel.
- Als Trennpunkte dienen leere Rauten.
- E und S verschränkt, der Schaft des E ist zugleich senkrechte Cauda des G.
- Danach 2 Winkel und eine Bauklammer gekreuzt (Zimmermannszeichen). Dieselben Schriftformen in dem datierten Eintrag 104; vgl. auch Eintrag 114.
- Inschrift links durch eine Halbkreislinie gerahmt, rechts durch die Fensteröffnung begrenzt.
- Darüber Wappenschild mit Handwerkszeichen: senkrecht gestelltes unidentifizierbares Gerät (nur Heft und Stiel erhalten, nach unten gerichtetes Arbeitsteil zerstört), überkreuzt von einem ebenfalls nicht zu identifizierenden Gerät (Pinsel?) und einem Winkelmaß. Für freundliche Hilfestellung danke ich Herrn Prof. Friedrich Karl Azzola, Trebur.
- Bedeutung unklar.
- Rechts neben der Jahreszahl ein Mühleisen („Haue“) in Draufsicht. Die Identifizierung des Gegenstandes verdanke ich Herrn Prof. Friedrich Karl Azzola, Trebur.
- Die Bögen der beiden B eingezogen.
- Ziffer 1 in Kontur. Links neben der Jahreszahl Zeichnung von vier Zimmermannswerkzeugen mit verschränkten Stielen: Holzbohrer, Axt, Beil und ein undefinierbarer Gegenstand.
- Die Trennpunkte mit paragraphzeichenförmig ausgezogenen Zierlinien. Erstaunlich frühes Vorkommen der aufgerichteten geschlossenen 4 und einer Minuskel ohne Brechungen, die schon als humanistische Minuskel bezeichnet werden kann. Möglicherweise hat sich hier ein Italiener oder ein Spanier verewigt.
- Die 3zeilige Inschrift wird in der Mitte von der Zeichnung eines Seilerhakens unterbrochen.
- Darunter Zeichnung eines Seilerhakens.
- Jhs mit Kürzungsstrich.
- xps mit Kürzungsstrich.
- Zeichnung eines Dachdeckerhammers, dessen Stiel die 2zeilige Inschrift unterbricht.
- Zwischen den Initialen Zeichnung eines Dachdeckerhammers. Vermutlich gleichzeitig mit Eintrag 117.
- Inschrift unterbrochen von der Zeichnung eines Dachdeckerhammers; links davon ein großer umgekehrt-s-förmiger Haken. Vermutlich gleichzeitig mit Eintrag 117.
- Davor ein Kreis mit eingezeichnetem Steinmetzzeichen.
- Zeichnung eines Dachdeckerhammers, links und rechts davon die Initialen und Ziffern.
- Die Initialen flankieren den Stiel eines detailliert gezeichneten Dachdeckerhammers. Wohl gleichzeitig mit Eintrag 122.
- Darüber eine Hausmarke oder ein Pilgerzeichen in Form eines Christogramms.
- Auf dem Quader unter dem Eintrag eine unkenntliche Zeichnung.
- Darüber eine Hausmarke oder ein Pilgerzeichen.
- So statt ADAM.
- Sic!
- Auf dem Pfeiler – auch auf der Stirnseite – außerdem zahlreiche eingeritzte Jesus-Monogramme.
- So für WACHBACH.
- Auflösung nach Eintrag 136; vermutlich gleichzeitig mit diesem entstanden.
Anmerkungen
- 24. Februar.
- Nassig, Stadt Wertheim? Nassau (Stadt Weikersheim) kommt vom Buchstabenbestand wohl nicht in Frage.
- Vgl. dazu auch die Dachdecker-Inschriften von 1642 im Dachstuhl (nr. 494).
- Vor 1650 ist nur einmal (Eintrag 12) eine Tagesdatierung angegeben, sonst nur das Jahr.
- Ganz verschwommen lassen sich noch einige Wappenschilde im Umriß erkennen, Schildbilder und etwaige Beischriften sind aber völlig verwischt. Zum Phänomen der Kritzelinschriften und Verewigungen durch Wappen vgl. zuletzt grundlegend Kraack, Monumentale Zeugnisse, passim, mit reichem Verzeichnis weiterführender Literatur (477–516); vgl. ferner die Pilgerkritzeleien in Göttingen-Nikolausberg: DI 19 (Stadt Göttingen) nr. 77, und in Fellbach-Schmiden: DI 37 (Rems-Murr-Kreis) nr. 53.
- Schneider, Wallfahrt Laudenbach 132 Anm. 119. Ebd. passim zu Entstehung, Entwicklung und Bedeutung der Wallfahrt zur Laudenbacher Bergkirche.
Nachweise
- Schneider, Wallfahrt Laudenbach 33, 39, 132 Anm. 119 (nur erwähnt; teilw. Wortlaut von Eintrag 53).
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 40 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0004008.
I. Ostwand des Chors.
1. Gotische Kursive (Bastarda), 15. Jh.
Hic Fuit Hanṣ ṿọn V[. . .]
2. Kapitalis, eingehauen
S · S · 1 · 601
3. Arabische Ziffern
164[2]a)
II. Südlicher Pfeiler der Chorostwand.
4. Kapitalis, eingehauen
VINCENTI(VS) / SCHV̈ṬZ / T Pb) 14̣94
5. Gotische Kursive
Joa[n(n)e]sc) [. . . . . . . .] / 1609
6. Gotische Kursive
Jerg [. . . . .]g / Ạṇno 1609
7. Kursive, 1. H. 17. Jh.
Andṛẹạs [. . . . .] / von [. . .]d[. .] / der alt
III. Südostwand des Chors.
8. Minuskel
1468 / ihsd)
9. Zwei gegeneinandergelehnte Wappenschilde (Wappenbilder unkenntlich), oben durch einen verschlungenen Riemen miteinander verbunden, darüber Jahreszahl.
1478
10. Gotische Kursive (Bastarda), 1486.
vlma / 86
11. Gotische Kursive (Bastarda), 2. H. 15. Jh.
Hic fụịt Hairic(us) de spira
12. Gotische Kursive, 15. Jh.
Hic fuit ṃịc̣hẹḷ de [. . . . .] / In die mathie apostoli1)
13. Gotische Kursive, 15. Jh.
Hic fuit / Vdẹḷric̣uṣ
14. Gotische Kursive, 1. H. 16. Jh.
Hic fuit [. .]f̣f̣[. . . . . . .]
15. Gotische Kursive, 16. Jh.
Wolff[– – – / – – –] / Hanns stạ [. . .]tz [– – – / . .]tt [. . . . . . .] vnd bạlẓer dọ[. . . . .]
16. Humanistische Kursive, 1603.
Ḍöfing Schṃ[. .]er / 1603
17. Gotische Kursive
Johannes Sp̣ạghẹin / 1 · 6 · 27 ·
18. Kapitalis, 17. Jh.
IHSe)
19. Kursive
Hannß Jörg Sohler 1749 / in Rött[in]g[en]
20. Kursive
Hanns Jörg Sohler / in Röttingen A(nn)o 1752
21. Fraktur
Johann Conrad Lözel / Anno 1770
22. Kapitalis
IFÖ / 1783
IV. Südwand des Chors, zwischen den beiden östlichen Strebepfeilern.
23. Kursive
Lorentz K[. .]ṣ / 1547
24. Kapitalis (eingehauen)
15 · A 67 / H W Df)
25. Kapitalis. Zweizeilig gruppiert um ein großes, auf der Grundform eines Reichsapfels basierendes Symbol.
15//75 / I//G
26. Fraktur
Jochamg) // Belṇ[. . .] / Hanszg) // [– – –] / 1577
27. Gotische Kursive mit Kapitalis-Versalien
WBh) / WBilhalm B[. .]ḍ / Von Furth 1579
28. Mischminuskel, Kapitalis, 2. H. 16. Jh.
K · W · B · / Jacob(us) KhẹL
29. Gotische Kursive, 2. H. 16. Jh.
Jörg [. .]ḅ vo(n) [. . . / – – – / – – –]
30. Fraktur
1611 / Hannszi) // Ḷ[. .]h[. .]
31. Fraktur
1617 / Johannesk) // ḅṛạḍ
32. Fraktur, 1. H. 17. Jh.
16[.]6̣ / Martinl) // [. . . . .]ẉọḷṭ / Hannsl) // Mịṇṇẹ peṛ
33. Humanistische Kursive
Andreas L[. .]ẓ / 1678
34. Humanistische Kursive
Junger Haṇs / 1678
35. Humanistische Kursive
Johann[e]s Ṛen[. .] / 1678
36. Gotische Kursive, 17. Jh.?
Valentin stịg̣ḷ / [– – –]
V. Südseite des Chors, zweiter Strebepfeiler von Osten.
37. Gotische Kursive, Kapitalis
[– – –]m) / W G V A W [.] / 1598
VI. Südwand des Chors, zwischen den beiden mittleren Strebepfeilern.
38. Gotische Kursive, 15. Jh.
Jorg [. . . .]g[.]n) [– – –] / ẓuo) [– – –]
39. Gotische Kursive, 1. H. (?) 16. Jh.
Johannp) // [– – –]
40. Fraktur
15q) // 94 / Steffan // Ḳaụṇei[.]e [. . .] / Bernhart // Rạbs
41. Kursive, 16. Jh.
Melchjor Vlmann
42. Mischminuskel, Kapitalis (eingeritzt), 16. Jh.
iseNhartr) V MF . MV · M
VII. Südseite des Chors, dritter Strebepfeiler von Osten.
43. Gotische Kursive
Frÿdrÿch Lẹÿs / 1568 [. . .] Z[. .]
44. Humanistische Minuskel (eingehauen)
15s) 75 / Io(hann)t) Weÿss / Wimpine(n)sisu) / Paulus v
VIII. Südwand des Chors, zwischen den beiden westlichen Strebepfeilern.
45. Gotische Kursive, 1528 (?)
All meine Hoffnung Sẹṭz / Jch Jnn G̣ọt[. . .] h[. . .]v) / [15]28
46. Kapitalis (eingehauen)
HW WH / 1594
47. Kapitalis (eingeritzt), 2. H. 16. / 1. H. 17. Jh.?
ANDREASw) / ANNO [– – –]
48. Gotische Kursive, Kapitalis
[1]6 11 / [Ch]ṛistoffx) Egeny) / [. . .]astian / GVH
49. Kursive, 1. H. 17. Jh. (?).
Hanns Von [– – –] / Sebastian [– – –]
IX. Südseite des Chors, vierter Strebepfeiler von Osten, rechts neben dem Treppenturm.
50. Kapitalis (eingehauen)
P H / I H / 1555
51. Kapitalis (eingehauen)
IOVWz) / 1566
52. Gotische Kursive
1567 / Jọṛg̣aa) Schạ[.]ntz / Jacobaa) Bl[.]m / Mạṛtịṇaa) [. .]ḥ[.]m
53. Gotische Kursive (Bastarda), 1582 (?).
Hannsaa) Egerr 82 / Melchioraa) Micheln / Hannsaa)ab) / Gott Allein Die Ehre.
54. Kapitalis und Fraktur, gotische Kursive
MICHEL [.]REḶdenbergac) / Von Boxberg · / Bartel C[. . .]er Von Cost[. .]ẓ / An(n)o 1602
55. Kapitalis mit Minuskelbuchstaben (eingehauen), 1. H. 17. Jh.
PhILIPVS SchWAb
X. Südlicher Treppenturm, außen, Südostwand.
56. Gotische Kursive, 15. Jh.
Hic F[ui]t Paul(us)ad)
57. Gotische Kursive, 2. H. 16. Jh. (?).
Jọrg Ṿṛ[.]fingẹṛ / [– – –]
58. Gotische Kursive, 16. Jh.
Hannsz
59. Mischminuskel
1 . 6 . 28 . Jacobaa)
60. Gotische Kursive
M[. .]h[.]ṣ[.]nhọ[.]sz / 1638ae)
61. Kapitalis, Frakturversal (eingehauen), 17. Jh.
W · DE
XI. Südlicher Treppenturm, außen, Südwestwand.
62. Gotische Kursive, 1415 (?). Jahreszahl (A), darunter zwei Wappenschilde mit Steinmetzzeichen (Stz. nrr. 2, 3), links und rechts vom ersten Schild zwei Einzelbuchstaben, darunter Namensinschrift (B).
1̣ 4̣ 15
h // [.] / Pa[. .]haup̣t [– – –]
XII. Südostecke des Langhauses.
63. Gotische Kursive, 1585 (?).
[. . .]ḍẹḷ / [.]ụllinger bụr von Ṣ[. . .]gḷ[. .] / [1]585̣ · Nouembr[is]
64. Gotische Kursive
[– – –] von Bartenstein / 1613
65. Kursive, 18./19. Jh.?
Jakob Zorn / von / [– – –]
XIII. Südlicher Treppenturm, innen, Untersicht der Treppenspindel.
66. Gotische Kursive
Johan [. . . . .] / Wirth 1535̣
67. Gotische Kursive
Hic sunt Jọ[. . . .] / S[. . .]ol[.]ṭ
68. Gotische Kursive
Johannes [. .]t 1574
69. Gotische Kursive
[. . . . . .] 1574 / Ḥạnns 1574 / [. . . . . .]l [. .]ḅẹ[.] 1574
70. Gotische Kursive
Johan(n) Wiḷh[. . .] / [– – –] / 1577̣
71. Gotische Kursive, 16. Jh.
Jörg
72. Eckige Majuskelschrift, Kursive.
1642 / ṢTOṢṢaf) / [. . . .]ḅ Bac̣hẹlin / [. . . .]z[. . .]
73. Arabische Ziffern
1653
74. Schrägliegende humanistische Minuskel, Kursive
Johanneß Eichinger / Von schillingsfürst / Anno : 1755
75. Kursive
Johannes Eichinger / [Cl]aṿiṛ und orgelmacher in / schillingsfürst A(nno) 1755 :
XIV. Südlicher Treppenturm, innen, Wand des ersten Geschosses.
76. Gotische Kursive, 1. H. 16. Jh.
Hans Druckh / [. . .]ter zu Märg[ent]ḥ[.]m
77. Gotische Kursive, 1. H. 16. Jh.
Jorg ṿ[. . . . .]
78. Gotische Kursive, 16. Jh.
Petrus Ḍüḍig̣ag)
79. Gotische Kursive, 16. Jh.
P̣rạ[. . . . .]ah)
80. Kapitalis
HB B 1642
81. Kursive, 18./19. Jh.?
Johan Georg Alt schreiner / Meister in Aÿlringen
XV. Südlicher Treppenturm, innen, Wand des zweiten Geschosses.
82. Mischminuskel (eingeritzt), 1515.
· M · d · / · 1 · 5 · dinstṣẹh
83. Gotische Kursive
1546 jor / · war da Bạyd[.] ·ai)
84. Gotische Kursive, 1. H. 16. Jh.
1 Laurentius Schụen[k]o[r]b / 2 Reÿnhardus Döchṭing / von Ṣch[.]tạhḷ
85. Gotische Kursive, 1. H. 16. Jh.
Hans · Ṣọnn / Caspar · Dạlbẹṛg / Laurenz Sch[. .]nkorp
86. Kapitalis (eingeritzt)
· I · H · / 1552 / ·ak)
87. Gotische Kursive
Petrus Dṛ[.]ḍ[.]g / zu Aub 1569
88. Kapitalis, Fraktur
GESal) Anno 1571
89. Humanistische Kursive
Casparus Ḥeber / Adamus Buc̣ḥberger / a(nn)o sal(utis) · 1615
90. Kapitalis, (1642).
HB Bam)
91. Humanistische Minuskel, 17. Jh.
Sebastian [. . . . . . . .]
92. Gotische Kursive, 17. Jh.
Sebastianus bọpp / zu [.]ḷ[. . .]h
93. Humanistische Minuskel, 18. Jh.
Johann Pọler / Marbach
XVI. Südlicher Treppenturm, innen, Wand des dritten Geschosses.
94. Gotische Kursive
Hans Rab / 1534
95. Gotische Kursive
Bạ[. .]ṛẉeṇtt [. . . .] / von / Ochssenfurtt / Veit schroṭt / 1535an)
96. Gotische Kursive
Endres Stei[n]metz / bürger zu ẉụ[.]scha[.] / Hanns g̣[. . .]ọn von [. . .]bẹṛg̣ / J[m] 1541 Jar
97. Frühhumanistische Kapitalis
1593 / AHao)
98. Gotische Kursive, 16. Jh.
lyenhardt hÿlprand
99. Gotische Kursive, 16. Jh.
Petrus Ṛ[.]ndt
100. Gotische Kursive, 16. Jh.
Ṃeiṇ gott verlaßt / mich nit amẹṇ / vnd er land ạḷer gọṭtap)
101. Gotische Kursive
Hans löber / Hans Schauṛ / zu Taub[e]rrette[rs]/haim Anno 1634
102. Kapitalis, Mischminuskel
PETRVS Bendter / 1634aq)
103. Arabische Ziffern
1642 / 1642
104. Kapitalis
HB Bar) 1642
105. Arabische Ziffern
1642as)
106. Kursive, 18./19. Jh.?
Johan georg Alt
XVII. Südlicher Treppenturm, innen, Wand des vierten Geschosses.
107. Humanistische Minuskel (eingeritzt), 1441 (?).
Dominic(us) LAṭ . · 14 · 4̣ · 1̣at)
108. Gotische Kursive
buoch 1456 / Crucze(n)nach / bụọc̣ḥ 1456
109. Gotische Kursive
Simon // Laụp̣[.]an / von // Herenber[g] / 15//53au)
110. Kapitalis
MICHEL / SCHER / 1568
111. Gotische Kursive, 2. H. 16. Jh.
Mathes Kastlerav)
112. Gotische Kursive, 16. Jh.
Dauid / vo(n) nasṣeịḥ2)
113. Humanistische Minuskel (eingeritzt), 1. V. 17. Jh.?
Je(su)saw) chr(istu)sax) Amen
114. Kapitalis
HB B 1642
115. Humanistische und gotische Kursive
Paulus Wẹllẹṛ / von H[. .]hạụṣẹṇ / 1644
116. Mischminuskel, 1. H. 17. Jh.
Hannsz Balbach / Von ḷauden/b[. . .]ẹṣ Dạub[. . .] / 16[. .]
117. Kapitalis
I · H // · M / 16//57ay)
118. Kapitalis, 1657 (?).
HW // HWaz)
119. Gotische Kursive, 1657 (?).
H // J Ṛ / Hans // Jörg Rücksollba)
120. Mischminuskel, 17. Jh.
Jörg schneider
121. Kursive
Frantzbb) Sternhart / Steinmetz 1727
122. Kapitalis
P // M / 17//56bc)
123. Kapitalis, 1756 (?).
NI // Hbd)
XVIII. Gewände des Südportals.
124. Gotische Kursive
152̣9be) / Joh[. . . . . / . .]ṛg̣[– – –]
125. Gotische Kursive, 16. Jh.?
[. .]aus [– – –] / von [– – –] / 1̣[– – –]bf)
126. Kapitalis (eingehauen), 2. H. 16. Jh.?
HEINRICVS PHILIPPVS / SṬRAVS / ANNO [DOM]IṆI [. .]
127. Kapitalis
HSbg) / [.]Ạ / 164[.]
XIX. Langhaussüdseite, Pfeiler westlich vom Südportal, Ostseite.
128. Kapitalis (eingehauen)
IOH(ANN) APAMbh) WEPNERI / 1700
129. Kapitalis (eingehauen)
IOH(ANN) ADAM WEBNER 17004bi) / IACOB LEINSN
XX. Südwestpfeiler des Langhauses, Südseite.
130. Gotische Kursive
[. .]ḥọ Hans L[. .]nge / 1674
131. Kalligraphische Bastarda
Johann Jllig a(nn)o 1689
132. Kapitalis (eingehauen)
G 17 22bk)
133. Kapitalis (eingehauen)
GACH / 1732 / IHIRLION CLEPSEN
134. Kapitalis (eingehauen)
DW 17[.]6
XXI. Gewände des Westportals.
135. Gotische Kursive
[A]ṇnọ 1661̣ / [d]ẹṇ 15(ten) Maij / [. . .]ḥaṇ[.]
136. Kapitalis (eingehauen)
H · I · HECK / 1 · 7 · 13 · / VON : WAGBAGbl) : / GEBOREN
137. Kapitalis (eingehauen), 1717?
H I H(ECK)bm)
138. Kapitalis (eingehauen)
D · N / 1 · 7 · 2 · 2 ·
Kommentar
Die meisten der Inschriften sind nur flüchtig geschrieben, kalligraphische Elemente finden sich allenfalls bei der Ausgestaltung der Versalien. Sorgfältiger sind im allgemeinen die Zeichnungen der Handwerkszeichen und die beigeschriebenen Kapitalisinitialen ausgeführt. Der schlechte Erhaltungszustand der Einträge erlaubt leider nur in wenigen Fällen die vollständige Lesung von Namen, Jahreszahl und gegebenenfalls Herkunftsort. Es scheint sich in erster Linie um Verewigungen von am Kirchenbau beschäftigten Handwerkern und von Pilgern und Wallfahrern zu handeln. Die Inschriften der ersten Gruppe sind häufig mit Zeichnungen von typischen Handwerksgeräten versehen, so daß bestimmte Baumaßnahmen anhand der epigraphischen Zeugnisse datiert werden können, wenn sich auch die ausführenden Handwerker meist nicht identifizieren lassen. Die Graffiti im Innern des Treppenturms stammen wohl fast ausschließlich von Handwerkern, da nur sie Zugang zum Dachstuhl hatten. Bezeichnenderweise häufen sich besonders die Nennungen von Zimmerleuten, Dachdeckern und Seilmachern3. Die Inschriften der Kapellenbesucher bestehen dagegen oft aus dem Namen und dem Herkunftsort sowie dem Aufenthaltsdatum4. Für die frühen Verewigungen des 15. und frühen 16. Jahrhunderts ist der stereotype Beginn hic fuit typisch, gelegentlich sind Wappenzeichnungen dazugesetzt5. Einen deutlichen Hinweis auf Pilgerwallfahrt bietet die Zeichnung von Jakobsmuschel und Pilgerstab in einem Eintrag des 15. Jahrhunderts (Eintrag 38). Auch scheinen die auffällig gleichförmigen Symbole, die etlichen paar- oder gruppenweise angebrachten Inschriften beigegeben sind und die stets zwischen Vor- und Zunamen stehen, mit der Wallfahrt in Verbindung zu stehen. Zwar erscheinen einige Jesus-Monogramme, ganz vereinzelt lassen sich auch noch Fragmente von religiösen Sprüchen oder Anrufungen entziffern, doch hat schon Wolfgang Schneider darauf hingewiesen, daß Zeugnisse einer spezifisch marianischen Frömmigkeit in den Inschriften an der Marienkapelle fehlen6.