Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 15 Oberrimbach-Lichtel (Stadt Creglingen), ev. Pfarrkirche 1. H. 14. Jh.
Beschreibung
Glocke eines unbekannten fränkischen Gießers. Schulterinschrift zwischen Schnurstegen; auf der Flanke Rautenmusterung durch feine Drillingsstege.
Maße: H. (o. Krone) 53, Dm. 63, Bu. 2,8 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
+ AABCDEFGHIKLMNOPQRSTVXYZ ·a) (VS)b) ·c)
Textkritischer Apparat
- Runder Worttrennpunkt.
- Linksschräg gestellter us-Haken.
- Linksschräg gestellte Raute mit kurz ausgezogenen Spitzen.
Anmerkungen
- Vgl. grundlegend Kurt Köster, Alphabet-Inschriften auf Glocken. Mit einem Katalog europäischer ABC-Glocken vom 12. bis zum 18. Jahrhundert, in: Studien zur deutschen Literatur des Mittelalters, hg. v. Rudolf Schützeichel, Bonn 1979, 371–423. Weitere süddeutsche Alphabetglocken: Ennetach (Mengen, Lkr. Sigmaringen, vgl. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern nr. 1300), Ravensburg-Weingarten (ebd. nr. 1191a), Schorndorf (Rems-Murr-Kreis, vgl. DI 37 nr. 76†), Flachslanden (Lkr. Ansbach, vgl. Dt. Glockenatlas Mittelfranken nr. 29), Liebenstein (Heidelang, Lkr. Oberallgäu, vgl. Dt. Glockenatlas Bayer.-Schwaben nr. 1701), Kicklingen (Dillingen a. d. Donau, vgl. ebd. nr. 172).
Nachweise
- OAB Mergentheim 673.
- Keppler 228 („13. Jh.“).
- Glockenbeschlagnahme 1917 OA Mergentheim (LKA, A 26, 1483,3).
- Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern nr. 1000, Abb. 461.
- Köster (wie Anm. 1) 391 nr. 19.
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 15 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0001505.
Kommentar
Die Buchstaben des Alphabets sind sehr einheitlich gebildet. Lediglich A hat eine Doppelform: neben dem pseudounzialen A die flachgedeckte Trapezform mit geknicktem Mittelbalken. B ist innen offen; C, unziales E und F sind rechts, symmetrisches unziales M, V, X und Y sind unten und/oder oben geschlossen. E ist seitenverkehrt, G steht auf dem Kopf.
Dem Alphabet schrieb man magische, Unheil bannende Kräfte zu, was seine recht häufige Anbringung auf Glocken des 13. und 14. Jahrhunderts erklärt1.