Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)
Nr. 11 Elpersheim (Stadt Weikersheim), ev. Pfarrkirche (St. Georg) 1. H. 14. Jh.
Beschreibung
Glocke. Im Glockenstuhl, kleinste Glocke eines dreiteiligen Geläuts. Schulterinschrift zwischen dünnen unregelmäßigen Schnurstegen.
Maße: H. (o. Krone) 50, Dm. 65, Bu. 2,7 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
· LVCAS · MARCSa) · IOHANNES · MATHEVS · I(ESVS) · N(AZARENVS) · R(EX) · I(VDEORVM)1) · MARIA HILFb) MIR
Textkritischer Apparat
- Sic!
- Rundes F; HILE Dt. Glockenatlas.
Anmerkungen
- Io 19, 19.
Nachweise
- OAB Mergentheim 526.
- Keppler 226.
- Glockenbeschlagnahme 1917 OA Mergentheim (LKA, A 26, 1483,3).
- Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern nr. 992.
Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 11 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0001107.
Kommentar
Am Beginn der Inschrift steht ein 6strahliger Stern, als Worttrenner dienen verschieden große Scheiben. Die Schrift ist breit proportioniert. Bogenschwellungen und keilförmige Verbreiterungen der Schaft- und Balkenenden sind deutlich ausgeprägt; C und unziales E sind mit einem kräftigen Abschlußstrich in Schaftstärke abgeschlossen. S ist durchweg seitenverkehrt, einmal auch das runde N. I hat als Zierform einen Nodus oder Halbnodus; auch der Mittelschaft des unzialen M ist einmal mit einem Knoten verziert. Alle Merkmale zusammengenommen erlauben eine ungefähre Datierung in die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Buchstaben sind noch nicht mit Modeln hergestellt, sondern wurden einzeln aus der Wachsplatte ausgeschnitten.
Die Marienanrufung ist die früheste volkssprachige Inschrift im Bearbeitungsgebiet.