Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 388†(?) Freudenbach (Stadt Creglingen), Wald „Eisenbach“ 1608

Beschreibung

Neun Grenzsteine mit Wappen und Namensinitialen des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg-Bayreuth. Aufgeführt in einer ausführlichen Waldbeschreibung von 17581. Das Waldstück „Eisenbach“ gehörte zum brandenburg-bayreuthischen Klosteramt und zur Försterei Frauental und hatte einen Gesamtumfang von 500 kleinen würzburgischen Morgen2. Von den über 60 Grenzsteinen trugen neun jeweils auf der Waldseite das Wappen von Brandenburg-Bayreuth und darüber die eingehauenen Initialen (A); acht waren zudem auf der Rückseite mit einer Jahreszahl beschriftet (B). Auf eine systematische Suche nach den Grenzsteinen wurde verzichtet3.

Wiedergabe der Inschriften nach der Waldbeschreibung.

Schriftart(en): Kapitalis.

I. 3. Stein. Nordgrenze zum Vorholz des ansbachischen Untertanen Friedrich Geißendörffer, südlich des Wegs, der nach Klein- und Großharbach4 führt. Der Stein war umgestürzt und mußte 1758 von den Freudenbacher Schiedern neu aufgerichtet werden.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

    B

    1608

II. 4. Stein. Grenze zu einem Freudenbacher Gemeindeacker.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

  2. B

    1608

III. 9. Stein. „Am Eck“ (wohl Nordostecke des Waldes).

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

  2. B

    1608

IV. 21. Stein. „Allda endiget sich lincker Hand gegen die Földer die Freudenbacher und fänget dargegen die Neuenstetter5 Marckung an“.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

  2. B

    1608

V. 42. Stein. Bevor die Grenze „in einer Spizen“ Richtung Rothenburger Landhege verläuft.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

  2. B

    1608

VI. 44. Stein. Am Weg bei der Rothenburger Landhege6, am Ende des Neustetter Gemeindholzes.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)b)

  2. B

    1608

VII. 58. Stein. Ende der (im Südwesten verlaufenden) Grenze zur Freudenbacher Gemeinde-Viehhut.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

  2. B

    1608

VIII. 61. Stein. (West-)Grenze zur Wiese des ansbachischen Untertans Michael Hermann. Rückseite des Grenzsteins unbeschriftet.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

IX. 65. Stein. „Am Eck“ (wohl die Nordwestecke des Waldes), am Ende der Grenze zur Wiese des Michael Hermann.

  1. A

    J(oachim) E(rnst) M(arkgraf)a)

  2. B

    1608

 
Wappen:
neunmal Brandenburg-Bayreuth7.

Kommentar

Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Bayreuth regierte von 1603 bis 1625. Das weiter südwestlich gelegene Waldstück „Nonnenbühl“ wurde ebenfalls 1608 versteint (nr. 389), vielleicht auch der Frauentaler Klosterwald (vgl. nr. 391).

Textkritischer Apparat

  1. Alle Wörter durch Doppelpunkt gekürzt.
  2. Erstes Wort durch Doppelpunkt, die beiden übrigen durch Punkt auf der Grundlinie gekürzt.

Anmerkungen

  1. StAL, B 71a Bü 1: „Wald Beschreibung. Welche von hiesig hochfürstl. Closter Amt – und der hießigen Försterey – unterm 21. Aug. 1.758. geferttiget worden“, p. 31–45.
  2. Zur Lage des Waldes vgl. Schurr, Chronik Frauental 42.
  3. Eine stichprobenartige Begehung des Waldes im August 1999 wurde nach dem Zusammentreffen mit Schwarzwild unverzüglich abgebrochen.
  4. Gde. Adelshofen, Lkr. Ansbach.
  5. Neustett, Gde. Adelshofen, Lkr. Ansbach.
  6. Die Landhege verläuft in diesem Abschnitt ungefähr entlang der heutigen Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern.
  7. Ausführung nicht überliefert.

Nachweise

  1. StAL, B 71a Bü 1: „Wald Beschreibung … 1758“ (wie Anm. 1), p. 31–44.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 388†(?) (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0038803.