Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 228 Laudenbach (Stadt Weikersheim), Schloß 1576

Beschreibung

Portalgewände. Im 1. Obergeschoß, Durchgang von der Diele in den südlichen Raum. Von zwei Pilastern mit korinthischen Kapitellen getragener Türsturz mit weit vorkragendem profiliertem Sims und eingehauenem Baudatum. Sandstein, hellgelb gestrichen.

Maße: H. 208,5, B. 155, T. 41, Bu. 6,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. AN(N)O DO(MI)NI · 15 · 76 ·

Kommentar

Trotz der Kürze der Inschrift erlauben typische Schriftmerkmale – vor allem die Ziffernformen – in Verbindung mit dem Stil der architektonischen Elemente, das Werk dem Bildhauer Michel Niklas von Reinsbronn zuzuweisen. Zu vergleichen ist vor allem das von ihm signierte Epitaph für Susanna von Seckendorff von 1575 in Creglingen (nr. 223).

Das Laudenbacher Schloß diente nach dem Aussterben der Ortsherren, der von Finsterlohr, und dem Heimfall Laudenbachs an das Hochstift Würzburg ab 1568 als Amtskellerei. Das datierte Portalgewände bezeugt – wie eine weitere Inschrift von 1582 (nr. 255†) – Umbaumaßnahmen am Schloß durch die neue Herrschaft1.

Anmerkungen

  1. Eine dritte, angeblich in dieser Zeit unter Bischof Echter angefertigte Inschrift ist tatsächlich etwa hundert Jahre älter, vgl. nr. 84. Zu den würzburgischen Baumaßnahmen in Laudenbach vgl. auch Wilhelm Engel, Eine Finanzstatistik über Bauten des Fürstbischofs Julius Echter, in: von Freeden/Engel, Bischof Julius 62–107, hier: 86.

Nachweise

  1. OAB Mergentheim 607.

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 228 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0022802.