Inschriftenkatalog: Mergentheim (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 54: Landkreis Mergentheim (2002)

Nr. 131 Bad Mergentheim, Schloß (Deutschordensmuseum) 1528

Beschreibung

Wappenstein des Administrators des Hochmeistertums in Preußen und Deutschmeisters Walter von Kronberg. Von der Burg Neuhaus, dort zuletzt links an dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochenen äußeren Brückentor. Das Original kam 1897 ins Lapidarium des Württembergischen Landesmuseums in Stuttgart (Inv.-Nr. 11018) und ist seit 1962 als Leihgabe im Deutschordensmuseum (Inv.-Nr. 1515)1. Ein Zementabguß wurde in Burg Neuhaus an der südlichen Hofmauer hinter dem Brückentor angebracht (völlig mit Efeu zugewuchert). Quadratische Sandsteintafel; in Relief ein Wappenschild mit zwei Landsknechten als Schildhaltern; über dem Schild eingehauene Jahreszahl. Rechte obere Ecke und Teile des rechten Rands abgebrochen, Wappen in grellen Farben entstellend bemalt.

Maße: H. 84,5, B. 81, T. 17, Zi. 7 cm.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. 1528

Wappen:
Deutscher Orden/Kronberg (Flügelstamm)2.

Kommentar

Der Schaft der 1 ist unten nach links kreisrund hochgebogen, die 5 ist sehr gleichmäßig s-förmig, der obere Balken der spitzen 2 ist nach unten durchgebogen.

Burg Neuhaus, Sitz der Hohenlohe-Brauneck und ab 1300 würzburgisches Lehen, kam nach vorübergehenden Verpfändungen an den Deutschen Orden im frühen 14. Jahrhundert 1411 endgültig in Ordensbesitz. Nach Lösung der würzburgischen Lehensabhängigkeit errichtete der Orden 1431 aus den Orten, die zur Herrschaft Neuhaus gehörten3, ein eigenes Amt4. Nach Zerstörung des Schlosses im Bauernkrieg ließ Walter von Kronberg es ab 1526 wiederherstellen. Der Wappenstein von 1528 markiert wohl den Abschluß dieser Baumaßnahmen.

Anmerkungen

  1. Freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Fritz Fischer, WLM Stuttgart.
  2. Quadriert von Deutschem Orden und Kronberg (Flügelstamm).
  3. Althausen, Apfelbach, Bernsfelden, Harthausen, Holzhausen, Igersheim, Markelsheim, Neuhaus, Neuses und Üttingshof.
  4. Vgl. OAB Mergentheim 596–598; LdBW IV 293.

Nachweise

  1. HZAN, Gemeinschaftl. Hausarchiv, Nachl. Joseph Albrecht IX. Bü 210 Nr. 24 (Geschichte des Berg-Schlosses Neuhaus, verf. v. Archivar Breitenbach zu Mergentheim 1836) f. 18r.
  2. Gottschalck, Ritterburgen 6, 159 (Verf.: C. F. Bauer).
  3. Schönhuth, Walther v. Cronberg 211.
  4. Ders., Burgen … Württembergs, 2. Aufl., I 35.
  5. OAB Mergentheim 592.
  6. Sambeth, Bilder aus d. Geschichte Mergentheims 80.
  7. Hessler, 296 Burgen 210.
  8. Julius Baum, Deutsche Bildwerke des 10. bis 18. Jahrhunderts (Kataloge der Kgl. Altertümersammlung in Stuttgart 3), Stuttgart Berlin 1917, 331f. Nr. 435.
  9. Löschel, Bad Mergentheim 21949, 58.
  10. Herrmann, Walter von Cronberg, Abb. 9.
  11. Ronner, Die v. Kronberg u. ihre Frauen 181, Abb. 180 (Kopie) u. 181 (Original, fälschlich als „Nachbildung“ bezeichnet).

Zitierhinweis:
DI 54, Landkreis Mergentheim, Nr. 131 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di054h014k0013104.