Inschriften: St. Michaeliskloster und Kloster Lüne bis 1550
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 24: Lüneburg: St. Michaeliskloster, Kloster Lüne (1984)
Nr. 49 Kloster Lüne 2. H. 15. Jh.
Beschreibung
Kelch. Silber, vergoldet. Auf durchbrochener Kante erhebt sich ein zwölfpassiger, aus sechs größeren und sechs kleineren Segmenten in alternierender Abfolge bestehender Fuß zu einem im Querschnitt kreisrunden Schaft. Die sechs kleineren Segmente sind schlicht, die größeren tragen auf Schraffur gotisches Ornament. Eines von ihnen zeigt eine Darstellung des heiligen Bartholomäus. Dem gegenüberliegend ist ein Kruzifix mit der gravierten Titulusinschrift (A) aufgeheftet. Der kräftige Nodus besitzt Pflanzenornament auf Kreuzschraffur, seine sechs rhombenförmigen Rotuli zeigen – abwechselnd in blauem und schwarzem Email – je einen Buchstaben. Diese Buchstaben ergeben zusammen die Inschrift (B). Am Schaft steht über dem Nodus (C), unter dem Nodus (D), jeweils umlaufend auf Kreuzschraffur. Unter dem Fuß ist als Gewichtsangabe eingeritzt: lvij lott.
Maße: H.: 21,3 cm; Dm. Fuß: 16,1 cm; Dm. Kuppa: 13,6 cm; Bu.: 0,2 cm (A), 0,8 cm (B), 1,1 cm (C, D).
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
- A
inri1)
- B
ihesvs
- C
maria
- D
ihesvm2)
Anmerkungen
- i(esus) n(azarenus), r(ex) i(udaeorum): Io. 19, 19.
- Sic!
Nachweise
- Mithoff, S. 123.
Zitierhinweis:
DI 24, Lüneburg: St. Michaeliskloster, Kloster Lüne, Nr. 49 (Eckhard Michael), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di024g002k0004900.
Kommentar
Bei (D) ist zwischen letztem und erstem Buchstaben Blattornament als Zeilenfüllung eingefügt. Die schwarze Emaillierung der Rotuli ist offensichtlich erneuert. Der Kelch wurde hier nach der Schrift und seiner handwerklichen Formgestaltung datiert.