Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 260 Kloster Lüne 1659

Beschreibung

Grabplatte der Domina Katharina Margaretha von Estorff.1) Stein. Die Grabplatte liegt im Fußboden der Barbarakapelle über der Gruft. Oben auf dem Stein die Inschrift A, in der Mitte ein rundes vertieftes Feld mit dem Vollwappen der Verstorbenen, unten die größtenteils zerstörte Inschrift B. Beide Inschriften sind erhaben gehauen.

Maße: H.: 200 cm; B.: 100 cm; Bu.: 5,5–6,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Kloster Lüne [1/1]

  1. A

    VIRGO RELIGIOSA / CATHARINA MARGARETA AB ESTORFF / NATA ANNO CHRISTI MDXC XIV APRIL(IS) / IN COENOBIUM LÜNENSE ASSUMTA MDCIX / VENERABILIS [D(OMI)NA]a) ELECTA MDCXXXIV / PLACIDE IN DOMINO DENATA MDCLIX / AETAT(IS) LXIX

  2. B

    [.]ARC · XIII / [.......] WACHET UND BETET DENN / [..........] NICHT, WEN ES ZEIT IST [.....] / [..............] IHR WISSET NICHT WAN / [ – – – ]M[..]B ER K[...] / [ – – – ] ODER / [ – – – ] / [ – – – ] / AU[ – – – ] / SAGE ICH[ – – – ] 2)

Übersetzung:

Die fromme Jungfrau Katharina Margaretha von Estorff wurde am 14. April 1590 geboren, in das Kloster Lüne aufgenommen 1609, zur ehrwürdigen Domina gewählt 1634, sie starb sanft im Herrn 1659 im 69. Lebensjahr. (A)

Wappen:
Estorff

Kommentar

Katharina Margaretha von Estorff, die Tochter des Segeband von Estorff und der Esther von Elten, kam 1601 als Lehrkind in das Kloster Lüne und wurde am 13. Mai 1607 eingekleidet. Seit 1622 amtierte sie als Küchenmeisterin, 1634 wurde sie zur Domina gewählt.3) Bei der Inschrift B handelt es sich um den in der Leichenpredigt für Katharina Margaretha von Estorff behandelten Leichtext. Zu der Domina vgl. a. Nr. 261 u. 262.

Textkritischer Apparat

  1. Ergänzt nach Pfeffinger.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. LÜN Dc 4.
  2. Mk. 13,33 u. 35–37, sinngemäß zu ergänzen zu: Sehet zu, wachet und betet, denn ihr wisst nicht, wann es Zeit ist. So wachet nun, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob er kommt am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder des Morgens, auf daß er nicht schnell komme und finde euch schlafend. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!
  3. Leichenpredigt, SUB Göttingen, 4° N. II. 11.

Nachweise

  1. Pfeffinger, Historie, Bd. 2, S. 660 (A).

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 260 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0026001.