Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 127(†) Kloster Medingen 1572

Beschreibung

Epitaph der Anna von Reden. Gemälde auf Holz. Das Epitaph hing früher an der Nordwand im Chor der alten Kirche.1) Erhalten hat sich das hochrechteckige Gemälde des Mittelteils,2) das heute im Umgang des Damenchors hängt. Es zeigt die Verstorbene und ihren Ehemann in Bethaltung unter dem Kruzifix, am Kreuz der Titulus A. Im Hintergrund steht links vom Kreuz Johannes Evangelista, rechts Petrus, beiden ist je ein geschwungenes Schriftband zugeordnet (B, C). Gebhardi verzeichnet für das Epitaph vier Wappen und eine unterhalb des Mittelteils angebrachte Inschrift (D).3)

Inschrift D nach Gebhardi.

Maße: Gemälde: H.: 158,5 cm; B.: 108,5 cm; Bu.: 2,5 cm (A), 2 cm (B, C).

Schriftart(en): Kapitalis (A), Fraktur und Kapitalis (B, C).

Kloster Medingen [1/1]

  1. A

    I(ESUS) · N(AZARENUS) · R(EX) · I(UDAEORUM) 4)

  2. B

    IOAN: I CAP Sihe das ist Gottes Lamb welchs der Welt Sunde dricht 5)

  3. C

    ACTO: X. Von diesem zeugen alle Prophete(n), Das durch seine(n) Namen alle die a(n) ihn gleube(n), Ver 6)

  4. D†

    Anno domini a) den 5 Martii ist des Edelen und ernvesten Rudolphi von Bothmars Hauptmannes zu der Altenstadt und Meding Anna von Reden sein liebe hausfrowe zeliglichen in gott verstorben und weilandt Hans von Reden Tochter gewesen

Wappen:
BothmerRedenElten?7)

Kommentar

Anna von Reden war die erste Ehefrau des Rudolph von Bothmer, der als Hauptmann der Ämter Oldenstadt und Medingen fungierte und nach ihrem Tod in zweiter Ehe Anna von Rottorp heiratete. Im Jahr 1603 ist Rudolph von Bothmer in den Quellen als verstorben genannt.8)

Textkritischer Apparat

  1. Die Jahreszahl 1572 fehlt bei Gebhardi, vgl. die Grabplatte Nr. 128.

Anmerkungen

  1. Vgl. den Lageplan bei Gebhardi, Collectanea, Bd. 7 (MS XXIII, 855), p. 627, Nr. 67.
  2. Inv. Nr. MED Cb 15.
  3. Gebhardi, Collectanea, Bd. 7 (MS XXIII, 855), p. 623, die Wappen dort in Zeichnung.
  4. Io. 19,19.
  5. Jh. 1,29.
  6. Apg. 10,43. Das Schriftband endet hinter Ver, zu ergänzen: Vergebung der Sünden empfangen sollen.
  7. Wappen ? (drei Zweige mit Blättern, 2:1).
  8. HSTA Hannover, Cal. Or. 88, Nr. 63 u. Nr. 74.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 7 (MS XXIII, 855), p. 623.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 127(†) (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0012701.