Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 121b Kloster Lüne 1554

Diese Katalognummer liegt nur in der Onlinefassung vor (Neufund).

Beschreibung

Epitaph des Pastors Lambert Gemeranus.

Inschrift nach Lossius.

  1. Lambertus sacra cubat hac Gemeranus in aedeQua docuit Pastor dogmata sacra diuHic fuit ex illis primi qui oracula ChristiIn terra Phoebes restituere viriAusonius longo foede quae tempore PapaAusus per mundum contaminare fuitPrincipis Ernesti viguit qui gloria terraeHoc opus haec celebris cura laborque fuitConiugis hic iuxta Lambertus busta quiescitSydera cum Christo mens vtriusque colit

Übersetzung:

Lambert Gemeranus ruht in dieser heiligen Kirche, in der er lange Zeit als Pastor die heilige Lehre verkündete. Er war einer von jenen Männern, die als erste im Lüneburger Land die (wahre) Lehre Christi wiederherstellten, welche der Römische Papst lange Zeit auf schimpfliche Weise über die (ganze) Welt hin zu verderben gewagt hatte. Dieses Werk (der Reformation) war des Fürsten Ernst, der die blühende Glorie dieses Landes war, besonderes Anliegen und Anstrengung. Hier also ruht Lambert neben dem Grab seiner Gemahlin, und beider Seele bewohnt vereint mit Christus den Himmel.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

Lambert Gemeranus amtierte von 1545 bis zu seinem Tod im Jahr 1553 als Pastor in Lüne, wo er zuvor tätig war, ist nicht bekannt.1) Seine Ehefrau Metta verstarb im selben Jahr wie ihr Mann (vgl. Nr. 121a).

Anmerkungen

  1. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 99. Meyer (Pastoren, Bd. 1, S. 224) verzeichnet für Ebstorf einen gleichnamigen Pastor für die Jahre 1548 bis 1574, bei dem es sich um einen Sohn des Lüner Pastors handeln könnte.

Nachweise

  1. Lucas Lossius, Epitaphia Principum Ducum Nobilium et praecipuorum Ecclesiae ... aliorumque Virorum in Saxonia inferiore illustrium ... . Wittenberg 1580 (urn:nbn:de:gbv:3:1-147630), S. 107f.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 121b (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k00121b1.