Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 304† Kloster Medingen 1680

Beschreibung

Epitaph der Domina Margaretha II. von Dassel. Das Epitaph hing im Kreuzgang unmittelbar beim Begräbnisplatz (vgl. Nr. 305) gegenüber dem Eingang der Begräbniskapelle der Äbtissinnen.1) Oben an dem Epitaph befanden sich die Darstellung einer Lampe und die beiden ersten Verse der Inschrift A, in der Mitte die Inschrift B und unten das Wappen der Verstorbenen, darunter die Fortsetzung der Inschrift A.2)

Inschriften nach Lyßmann.

  1. A

    Indem ich andern diene / Zehr ich mich selber auf //Das Lob bleibt dennoch grüne /Bis währt der Sternen Lauf

  2. B

    Hier / in diese Grufft / hat / Die Hoch-Ehrwürdige / Frau Margareta von / Dassel / Aebtißin in Meding / im Jahr Christi 1680 / ihr Zergängliches einzusenken / befohlen / als sie 40 Jahr gelebet / und / über 13 Jahr dem Closter / vorgestanden / Der Welt zum Vorbilde / daß / wider den Todt / Kein Adel oder Jugend / Keine Klugheit oder Tugend / Keine Emsigkeit noch Ehre / etwas könne wirken / sondern / wir / alle alle / bald folgen / müssen

Wappen:
Dassel

Kommentar

Margaretha von Dassel wurde am 2. November 1640 als Tochter der Lüneburger Barmeisters Georg von Dassel und der Elisabeth Elvers geboren. Sie wurde am 16. Juli 1650 in das Kloster Medingen aufgenommen und 1667 im Alter von 26 Jahren zur Domina gewählt.3) Nach Lyßmann war die Amtszeit der Margaretha von Dassel als Domina von ihrem schlechten Gesundheitszustand geprägt.4) Darauf nimmt wohl auch die Inschrift A Bezug.

Anmerkungen

  1. Vgl. den Lageplan bei Gebhardi, Collectanea, Bd. 7 (MS XXIII, 855), p. 626, Nr. 60.
  2. Lyßmann, Medingen, S. 168.
  3. Der Leichenpredigt (HAB Wolfenbüttel, Sig. 8188) zufolge wäre Margaretha von Dassel 1650 in das Kloster aufgenommen und im selben Jahr eingekleidet worden, bei der zweiten Jahresangabe dürfte es sich aber um einen Druckfehler handeln.
  4. Lyßmann, Medingen, S. 167.

Nachweise

  1. Lyßmann, Medingen, S. 168.
  2. Mercker, Geschichte Medingens, S. 333 (B unvollständig nach Lyßmann).

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 304† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0030408.