Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 76: Lüneburger Klöster (2009)

Nr. 47 Kloster Wienhausen 1454

Beschreibung

Grabplatte für das Herzbegräbnis der Magdalena von Brandenburg.1) Stein. Die kleine annähernd quadratische Platte liegt im Fußboden der Allerheiligenkapelle. In der Mitte die geritzte Darstellung eines Herzens, das von der in zwei Kreisen umlaufenden Inschrift A umgeben ist, um den Rand der Platte umlaufend die Inschrift B. Beide Inschriften sind eingehauen, die Buchstaben sind bzw. waren mit einer dunklen Masse ausgefüllt.

Maße: H.: 64 cm; B.: 56 cm; Bu.: 5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Kloster Wienhausen [1/1]

  1. A

    cor · magdalene · va(n) · bra(n)d(en)borch · hertoginne · to · brv(n)svik · / vn(de) · lvneborg · i(n) · die · simo(n)is · ivde 2)

  2. B

    anno / d(omi)ni · m ·/ cccc° · liv · [.../...] · reqvi/escat · in + pace

Übersetzung:

Das Herz der Magdalena von Brandenburg, Herzogin von Braunschweig und Lüneburg, am Tag Simon und Juda. (A) Im Jahr des Herrn 1454 ... sie ruhe in Frieden. (B)

Kommentar

Magdalena von Brandenburg war die Tochter des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg. Sie heiratete im Jahr 1429 Herzog Friedrich den Frommen von Braunschweig-Lüneburg und starb 1454 in Scharnebeck.3) Ihr Körper wurde im dortigen Zisterzienserkloster beigesetzt,4) ihr Herz in der Allerheiligenkapelle des Klosters Wienhausen. Im Totenbuch des Klosters ist Magdalena von Brandenburg unter dem 30. Oktober als Stifterin einer Kasel verzeichnet.5)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. WIEN Dc 2.
  2. 28. Oktober.
  3. Isenburg, Stammtafeln, Tafel 71.
  4. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 239.
  5. Chronik und Totenbuch, S. LXXII.

Nachweise

  1. Maier, Kunstdenkmale Wienhausen, S. 129 u. Abb. 199.

Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 47 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0004708.