Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 96: Lkr. Northeim (2016)

Nr. 294† Hardegsen, St. Mauritius 1641

Beschreibung

Epitaph für Joachim Schünemann. Das Epitaph ist wahrscheinlich beim Abbruch des Kirchenschiffs im Jahr 1768 zerstört worden.

Inschriften nach HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607.

  1. A

    Joachimo Schünemanno Hildesiensi / Arcis quondam Hardesianae per aliquot annos Steinbergiorum Praefecto vita in his terris annos XL honeste fructo Anno vero 1641 die mensis februarii VIII feliciter ac pie demortuoConjux Magdalena ab Harlessem itidem Hildesiana superstes cum duobus Mater filiis et tribus filiabus monumentum hoc officiosae pietatis ergo poni curavit Anno 1641

  2. B

    IOB: 19. Scio quod Redemtor [– – –]a)1)

Übersetzung:

Für Joachim Schünemann aus Hildesheim, ehemals für mehrere Jahre Amtmann auf der Steinbergischen Burg Hardegsen, der, nachdem er sein Leben in diesen Landen 40 Jahre lang in Ehren verbracht hatte, im Jahr 1641 am 8. Februar glücklich und fromm verstorben ist. Die überlebende Gattin Magdalena von Harlessem, ebenfalls aus Hildesheim, Mutter von zwei Söhnen und drei Töchtern, hat dieses Denkmal aus pflichtschuldiger Frömmigkeit setzen lassen im Jahr 1641. (A) Hiob 19: Ich weiß, dass (mein) Erlöser (lebt …) (B)

Kommentar

Das Formular der Grabschrift ähnelt dem auf den beiden Hevenser Pastorenepitaphien Nr. 290 u. 291; Verfasser könnte demnach auch der Hevenser Pastor Achatius Mylius (1608–1664) sein; zu diesem vgl. dort.

Joachim Schünemann (geb. ca. 1601) verwaltete von 1630 bis 1641 das Amt Hardegsen für Johann Hilmar von Steinberg (1585–1648), der von 1621 bis 1648 dessen Pfandinhaber war.2) Zeitweise war er für denselben auch Verwalter in Harste (Lkr. Göttingen).3) Seine Frau Magdalena war die Tochter des Hildesheimer Patriziers Rudolf von Harlessem, der 1616 starb. Sie heiratete 1643 in zweiter Ehe den Amtmann Wilhelm Bollmann und 1654 dessen Amtskollegen Johann Krone.4)

Textkritischer Apparat

  1. Text in der Abschrift offenbar gekürzt, die mit etc. endet. Fehlt Grote, der nur „Spruch“ schreibt.

Anmerkungen

  1. Iob 19,25: scio enim quod redemptor meus vivat et in novissimo de terra surrecturus sim.
  2. Domeier, Burg Hardegsen, Sp. 477.
  3. Vgl. HStAH Hann. 27 Hannover Nr. 36/1–2 (zit. nach Findbuch).
  4. Hans Schlotter, Genealogien Hildesheimer Ratsgeschlechter bis 1802, Hannover 1989 (Familienkundliche Kommission für Niedersachsen und Bremen sowie angrenzende ostfälische Gebiete. Forschungsberichte, N. F. 6), hier S. 125.

Nachweise

  1. HStAH Hann. 74 Northeim, Nr. 607.
  2. Grote, Denkmalpflege, S. 36f. (nach Hann. 74 Northeim, Nr. 607).

Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 294† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0029407.