Inschriftenkatalog: Landkreis Northeim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 96: Lkr. Northeim (2016)
Nr. 145 Northeim, Museum u. Mühlenstraße 19 1575
Beschreibung
Wappentafel. Stein. Das Original befand sich ursprünglich am Mühlentor und wurde nach dessen Abbruch zwischen 1773 und 1777 an das 1778 neu erbaute Eckhaus an der Mühlenstraße (heute Nr. 19) versetzt.1) Bei der Renovierung des Hauses im Jahr 2005 nahm eine Kopie den Platz des stark verwitterten Originals ein, das sich zur Zeit der Aufnahme (Februar 2014) im Magazin des Museums befand. Auf der Tafel im Relief das von der Kollane des Ordens vom Goldenen Vlies umgebene Wappen Herzog Erichs II. von Calenberg; links und rechts der Helmzier zwischen Stegen die zweizeilige Inschrift, erhaben in vertiefter Zeile. In der oberen Zeile rechts neben der Helmzier ein Steinmetzzeichen (M15). Eine frühere Kopie der Tafel (in rot gefärbtem Gips gegossen) befindet sich seit 1903 im Museum.2) Die offenbar nach dieser Kopie vom Bildhauer Bernd Frerix aus Duderstadt angefertigte, in der Ausführung überscharfe Platte wurde an der Nordseite des Hauses Mühlenstraße 19 angebracht. Unten rechts die Signatur des Bernd Frerix.
Maße: H.: 105 cm; B.: 92 cm; Bu.: 6,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
E(RICH) · V(ON) · G(OTTES) G(NADEN) // H(ERZOG) Z(V) B(RAVNSCHWEIG) L(VNEBVRG) / AN(NO) · DO(MINI) // 1575
Braunschweig-Lüneburg3) |
Anmerkungen
- Vennigerholz, Beschreibung, Bd. 2, S. 18. Informationstafel neben dem Stein am Haus Nr. 19.
- Behrens, Heimatmuseum, S. 78.
- Wappen Braunschweig-Lüneburg (quadriert, 1. zwei Löwen [Braunschweig], 2. steigender Löwe im mit Herzen besäten Schild [Lüneburg], 3. bekrönter Löwe [Eberstein], 4. Löwe im geschachten Rahmen [Homburg]). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 1, Abt. 1, Teil 1, S. 27f. u. Tafel 49. Schild umgeben von der Kollane des Ordens vom Goldenen Vlies.
- Lubecus, Chronik von Northeim, S. 356.
Nachweise
- Mithoff, Kdm. Göttingen und Grubenhagen, S. 163.
- Vennigerholz, Beschreibung, Bd. 2, S. 18.
- Fahlbusch, Northeim, S. 75.
- Hueg, Stadtbefestigung, S. 29.
Zitierhinweis:
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 145 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di096g017k0014502.
Kommentar
Am selben Haus findet sich an der Seite zur Mühlenstraße ein weiterer Stein vom ehemaligen Mühlentor; vgl. Nr. 72. Zu einem dritten Wappenstein, der an dem gegenüberliegenden Haus angebracht war, vgl. Nr. 146.
Im Jahr 1575 wurde Lubecus zufolge ein sehr feins gewölbe über das [äußere] Mühlenthor … geschloßen.4)