Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 353 Burg Lichtenberg (Gem. Oberstenfeld), Laurentiuskapelle um 1573
Beschreibung
Malereien mit Beischriften an der Emporenbrüstung. Die Brüstung wird aus einem eichenen Geländerbalken und Eichenholzbrettern als Füllung gebildet; auf der Innenseite teilweise dekorative Malerei, auf dem mittleren Brett eine Mädchenfigur in langem Kleid mit offen fallendem Haar und gefalteten Händen. Auf dem Geländerbalken darüber Reste einer zwei- oder dreizeiligen Inschrift, zu den Seiten der Figur rechts und links vierzeiliger Schriftblock, alles weiß gemalt. Die Buchstaben sind durch Farbabsprengungen und Holzmaserung kaum lesbar.
Maße: H. 65, B. 47 cm (Brett), H. 14, Bu. 3 cm (Balken).
Schriftart(en): Fraktur.
[. . . . . . . . . .] hab ich geb/[. . . . . . .]// gott[. . . . . .]o ich vertravte / welt [. . . . . .]ich nit / Dasa) [. . .]
Textkritischer Apparat
- S in Kapitalis.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 353 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0035308.
Kommentar
Die Inschrift zeigt geschwungene Hasten, Schwellungen und ausgeprägte Ober- und Unterlängen. Sie müßte deshalb aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen.1 Die Malerei weist in die gleiche Zeit. Das paßt zu der Vermutung, die Empore mit der Malerei sei im Zusammenhang mit der Renovierung der Kapelle durch Wolfgang von Weiler um 1573 entstanden.2 Vermutlich handelte es sich um allegorische Darstellungen, wie sie vom 16. bis zum 18. Jahrhundert häufig den Emporenbrüstungen aufgemalt wurden.3