Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 671† Kleinbottwar (Stadt Steinheim a. d. Murr), ev. Pfarrkirche St. Georg 1645?

Beschreibung

Fragment der Grabplatte eines Herrn von Plieningen. Grauer Sandstein. Aufgefunden 1966 beim Abbruch einer 1913 errichteten Vorhalle; ein trapezförmiger Fenstersturz zeigte die Reste einer Rahmenleiste mit Umschrift (A), eines Allianzwappens im Lorbeerkranz und einer rechteckigen Schrifttafel (B), zu identifizieren als Teil der linken Hälfte eines stark abgetretenen Grabsteins. Der Stein wurde 1966 abgezeichnet, wenige Tage danach wurde er mit dem Bauschutt abtransportiert.

Maße: H. (erhaltene) 116, B. (erhaltene) 48, Bu. 5,5 (A), 4 (B) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    [. . . . .]N SIND [. . . . .]

  2. B

    ANNO [DOMINI / . . .] 5 [. . . . . .]

Wappen:
Plieningen (zerstört)

Kommentar

Der Stein wurde vermutlich bei der Zuschüttung der Gruft 1913 aus dem Fußboden gehoben und zersägt. Nach den Schmuckformen des Fragments läßt er sich einer Gruppe von Grabplatten zuordnen, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts gefertigt wurden.1 Da die letzte Ziffer der Jahreszahl als 5 gelesen werden konnte, besteht die Möglichkeit, daß es sich um den Grabstein des Eitelhans von Plieningen handelte, der 1645 starb und in der Georgskirche beigesetzt wurde.2

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu nrr. 658, 673, 679.
  2. Vgl. nr. 638. – Eitelhans war württembergischer Obervogt zu Besigheim (Pfeilsticker 2189); um seinen Töchtern das Erbe zu sichern – er war der letzte männliche Sproß der Plieningen – gab er das von Hans Dietrich (nr. 343) und Eitelhans (d. Ä.) (vgl. nr. 239) erworbene Lehen Hohenstein (Stadt Bönnigheim) an Württemberg zurück. Im Tausch erhielt er die bis dahin als Mannlehen von Württemberg gehende Hälfte Kleinbottwars samt Burg Schaubeck als freies Eigentum; Meißner, Kleinbottwar 12.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 671† (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0067104.