Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 557 Riet (Stadt Vaihingen a. d. Enz), ev. Pfarrkirche St. Stephan 1613

Beschreibung

Epitaph der Kinder Friedrich Eberhard und Anna Kunigunde von Frankenberg. In der Leibung des Chorbogens, Nordseite. Rechteckplatte aus grauem Sandstein, oben in Form eines Segmentbogens schließend, der mit einem Engelskopf verziert ist und zwei Wappen mit Helmen und Helmzieren umfaßt; unten Inschriftkartusche. Das Wappen der Mutter abgeschlagen.

Maße: H. 82, B. 46, Bu. 1,8 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Nasc(unt)ur . Pare(n)tib(us) . Nobilis=/s(im)is Baltasare à Fra(n)cke(n)berg / & Anna Helena à Fr(an)k(en)berg / ex Nobili F(ami)lia Reischach de / Reiche(n)stein: Filioli seque(n)tes / Fridericus Eberhard(us) A(nn)o: 1611 . & Anna Künigu(n)dis A(nn)o: 1612 . qui Baptismate Initiati / 1613 . in CHR(IST)O obdormieru(n)t / & sub hoc Saxo ad Nouiss(imu)m / reseruantur diem. /

Übersetzung:

Geboren den hochedlen Eltern Baltasar von Frankenberg und Anna Helena von Frankenberg aus der adligen Familie Reischach von Reichenstein wurden die folgenden Kinder: Friedrich Eberhard im Jahr 1611 und Anna Kunigunde im Jahr 1612; beide sind 1613 in Christus, dem sie durch die Taufe geweiht waren, entschlafen und werden unter diesem Stein bis zum Jüngsten Tag bewahrt.

Wappen:
FrankenbergReischach

Kommentar

Der Vater der Kinder entstammte einem schlesischen Adelsgeschlecht und heiratete mit Anna Helena von Reischach eine der Erbtöchter des Hans Michael von Reischach von Reichenstein zu Riet1; als Oberrat und Hofgerichtsassessor zu Tübingen 1600–1608, dann bis 1634 als Rat von Haus aus, stand er in württembergischen Diensten.2 Nach dem Tod der Kinder blieb das Ehepaar offenbar ohne Nachkommenschaft und verkaufte 1620/24 Schloß Riet an Württemberg.3

Die Verwendung der humanistischen Minuskel für die Grabschrift ist im Bearbeitungsgebiet ungewöhnlich.

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 440 und Stammtafel Reischach.
  2. Bernhardt I 298f.; Pfeilsticker 1194; Alberti I 195.
  3. OABVaihingen 1856, 218.

Nachweise

  1. Klemm, Grabschriften 1874, nr. 11, S. 46.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 557 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0055702.