Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 483 Horrheim (Stadt Vaihingen a. d. Enz), ev. Pfarrkirche St. Clemens 1599
Beschreibung
Altarblock im Chorraum. Wohl massiv gemauerter Block, an allen vier Seiten mit Stuck-Dekoration versehen; mehrmals abgetreppte Altarplatte (Holz, neu). Die Seitenflanken mit Schmuck aus Roll- und Beschlagwerk mit Engelskopf. Die Frontseite (A) und die Rückseite (B) mit dekorativ gestalteten Inschriften, die teils erhaben, teils eingetieft aus dem Stuck heraugearbeitet sind. Farbige Fassung in blau, rot und gold, Grund hellgrau.
Maße: H. 107 (Gesamthöhe), B. 100 (Block ohne Deckplatte), Bu. 17 und 10–15 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
· I · N · R · I · /1599a)
- B
SALVATORb) /M · H · H · P · C · H · S /H · V · S . . . I · B /
Textkritischer Apparat
- Der Kreuz-Titulus in Rollwerkkartusche, umgeben von den Ziffern der Jahreszahl, erhaben ausgearbeitet.
- Auf Spruchband vertieft eingeschnitten; oben und unten in erhabenen Buchstaben die Monogrammfolge.
Anmerkungen
- Am Schiff Bauzahl 1596 und Monogramm E. R. – Bei der zweiten Umbauphase 1619–1625 war auch Heinrich Schickhardt beteiligt. Vgl. J. Baum, in: WürttVjH. NF. 15 (1906) 173ff.
- Dazu vgl. M. Otto, in: HgW 23 (1972) 21ff.
- M. Otto vermutet, daß es sich bei den folgenden Buchstaben um weitere Horrheimer Pfarrernamen handelt; vgl. M. Otto, in: HgW 28 (1977) 23f. – Ein Hieronymus Hecker aus Bietigheim war 1568 in Tübingen immatrikuliert; vgl. Hermelink 168, 32.
Nachweise
- Paulus, Neckarkreis, 477.
- A. Schahl, in: Um Stromberg und mittlere Enz. Vaihingen 1972, 322.
- M. Otto, in: HgW 28 (1977) 23f.
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 483 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0048305.
Kommentar
Die ursprünglich romanische Chorturmanlage erhielt in spätgotischer Zeit einen dreiseitigen Chorschluß; das Kirchenschiff wurde 1596ff. nach Süden hin erweitert und mit einer nachreformatorischen Ausstattung versehen. Die Arbeiten fanden 1625 mit der Erhöhung des Chorturms durch Friedrich Vischlin ihren Abschluß.1
Der Altarblock gehört zusammen mit dem Taufstein und den Emporenstützen zu der einheitlichen Innenraumgestaltung von 1596ff., der auch die dekorative Wandmalerei zuzurechnen ist.2 Die Auflösung des Monogramms auf der Rückseite (B) ist nicht eindeutig. Der Anfang könnte heißen: M(agister) H(ieronymus) H(ecker) P(oni) C(uravit). Hecker war 1575–1617 Pfarrer in Horrheim.3