Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 464 Bönnigheim, ev. Stadtkirche St. Cyriakus 1596/1610

Beschreibung

Grabdenkmal für Albrecht von Liebenstein und seine Gemahlin Margaretha geborene von Rosenberg. Im Chor an der Nordwand unmittelbar östlich anschließend an das gleichartige Denkmal seiner Eltern.1 Geringfügige Abweichungen im Dekor; das Giebelrelief zeigt hier die Aufrichtung der ehernen Schlange; das rechte Wappen-Medaillon ist verloren, an seiner Stelle jetzt ein mit Federn geschmückter Turnierhelm, der wahrscheinlich nicht zugehörig ist. Grabschriften in der Sockelzone zerstört.

Maße: H. ca. 600, B. 332, Bu. 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

Kommentar

 
Wappen:
Liebenstein(Rosenberg)

    

 

   
Ahnenwappen mit Beischriften:
LIEBENSTAIN /ROSENBERG /
HVTTENN /KEHR2) /
STYBER /HVTTENN /
ZOBELL /BEM(M)ELBERG3) /
SCHAVMBERG / WOLMERSHVSE /
STEINRICK / HESBEG4) /
EGLOFSTEN /SPETT /
RV̈DT /BRANDENSTEIN /

Der Verstorbene ist aufgrund der Wappen identifizierbar: Albrecht von Liebenstein, Sohn des Bernhard, 1581ff. in württembergischen Diensten als Vasall mit zwei Pferden, Provisoner, Obervogt zu Lauffen als Nachfolger seines Vaters 1592ff., 1595ff. der erste württembergische Obervogt zu Besigheim und Mundelsheim nach der Erwerbung dieses bis dahin markgräflich badischen Amtes.5 Er starb 1608 Juli 25 an einem Schlaganfall und wurde in der Familiengrablege Itzingen (Gem. Neckarwestheim, Lkr. Heilbronn) beigesetzt, wo sich kein Denkmal erhalten hat.6 Seine Leichenpredigt ist überliefert.7 Seine Gemahlin war Margaretha von Rosenberg (gest. 1616), Tochter des Friedrich Zeisolf und der Anna von der Keere.8

Zur zeitlichen Ansetzung und zur Meisterfrage vgl. das bei nr. 463 Gesagte.

Anmerkungen

  1. Vgl. die vorhergehende nr. 463; ferner nr. 453.
  2. So für VON DER KEERE.
  3. So für BOINEBURG.
  4. Sic! für HESSBERG.
  5. Pfeilsticker 53, 1373, 1496, 1600, 2188, 2519.
  6. Auszug aus dem Kirchenbuch zusammengefaßt bei E. Zipperlen, in: LudwigsburgerGbll 15 (1963) 148; ebd. 18 (1966) 101. – Der vor 1900 abgegangene Itzinger Hof geht auf ein vor 1261 gestiftetes Dominikanerinnenkloster Itzingen zurück; vgl. dazu AmtlKreisbeschreibung IV 103.
  7. Vgl. Fritz Roth, Restlose Auswertungen von Leichenpredigten etc. Boppard 1959ff., II R 1938. Original Tübingen 1608 im Druck erschienen; Universitätsbibliothek Tübingen.
  8. Beider Grabdenkmal in Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) mit übereinstimmenden Ahnenwappen; dagegen sind die Angaben bei Möller AF. II Stammtaf. LXXV (Rosenberg) unrichtig.

Nachweise

  1. Literaturangaben wie bei nr. <link record:di025-0463>463</link>.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 464 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0046409.