Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 462 Vaihingen a. d. Enz, Peterskirche (Heimatmuseum) 1596

Beschreibung

Grabplatte des Conrad Ayhin und seiner Mutter Margaretha Anßlerin. Im Innern des Langhauses, zweiter Stein der Südwand. Rechteckige Platte aus gelbem Sandstein; im oberen Drittel Rundbogenfeld mit Allianzwappen unter gemeinsamer Helmzier; darunter zwei Inschriften-Blöcke (A, B), untereinander angeordnet. Beschädigungen im unteren Drittel (Buchstabenverlust).

Ergänzt nach Klemm 1872.

Maße: H. 195, B. 86, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    Alls man zallt 1596. den 6. Nouem/bris Ist im Herrn seeliglich abgeschaiden / Der Ernhafft vnd fürnem Conradus / Ayhin Theutschherischer Pfleger zu / Vayhingen seines allters im 29 Jar der / getrewe Gott geb im ain fröliche vrste(n)d / Amena) /

  2. B

    [Uff den 3 nou]embris Anno 1596 / [sta]rb seeliglich Die ersam fraw Mar/gretha A[nßlerin] Hanß Ayhins gewesnen / [bürger]maisters vnd Theutschmaister/ischen [pfle]gers Hausfraw alhie sein Con/raden muotter Ihres allters Im 69 Jar / Gott gebe ir die Ewige frewd Amen /

Wappen:
AyhinAnßler (mit Monogramm A. M.)b)

Kommentar

Wie die Grabschriften aussagen, war Conrad Ayhin ein Sohn des Hans Ayhin und sein Nachfolger im Amt des Deutschordenspflegers.1 Margaretha Anßler, seine Mutter, soll dem Kloster Maulbronn leibeigen gewesen sein.2 Die Brüder Conrads, der Reichskammergerichtsassessor und spätere Reichshofrat Dr. Simon Ayhin (gest. 1637) und sein Bruder Johannes, „Pfleger“ zu Vaihingen (gest. 1614), wurden 1614 vom Kaiser in den Adelsstand erhoben.3

Die feinstrichige Schrift ist locker angeordnet und durch schwungvoll geformte Versalien verziert. Von derselben Hand die nr. 461.

Textkritischer Apparat

  1. Das Wort ist in kleinerer Schreibung rechts außen angefügt.
  2. Aufzulösen: A(nßler) M(argretha).

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 454.
  2. Pfeilsticker 1608.
  3. Bernhardt I 139. – Vgl. nr. 565 (1614).

Nachweise

  1. Klemm, Erinnerungen 1872, Nr. 3, S. 9 nr. 25.
  2. Klemm, Grabschriften 1874, Nr. 14, S. 54 nr. 129.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 462 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0046203.