Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 431 Kirchheim a. N., ev. Pfarrkirche St. Mauritius 1591
Beschreibung
Grabdenkmal des Wolfgang Ludwig von Urbach; innen in der Ostwand des Chores. Sandstein, Aedikula-Fassung mit Giebel und Sockel, die seitlichen Pilaster mit je zwei Wappenschilden belegt. In dem von drei Kugeln bekrönten Giebel Bibelspruch (A), im Mittelfeld oben ein fünffaches Kreuz und Rad mit gekreuzten Schwertern, darunter Vollwappen; unten Rollwerktafel mit siebenzeiliger Inschrift (B). Auf der Sockeltafel deutsche Verse (C).
Textkritischer Apparat
- Wohl richtig BERGS.
- Lies höllen.
Anmerkungen
- Hiob 19, 25.
- Vgl. nr. 338; die Wappenordnung ist unklar: Sebastian von Lierheim war der Großvater, Anna Nothaft aber die Stiefgroßmutter des Verstorbenen, vgl. Stammtafel Nothaft und Urbach.
- Einen Hinweis darauf bedeutet wohl das Jerusalemskreuz, das Rad mit dem Schwert symbolisiert seine Zugehörigkeit zu dem in der Inschrift genannten Ritterorden (Mons Sinai).
- Nekrologium Streum 109, Nr. 14.
Nachweise
- OABBesigheim (1853) 236f.
- Wolfangel, Reichsdorf Kirchheim 5.
- Klooz, Kirchheimer Chronik I 36.
- Ströle, 50 Jahre Konrad Hornschuch 23f. (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 431 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0043104.
Maße: H. 270, B. 106, Bu. 2,5 (B, C), 4 (A) cm.
Schriftart(en): Kapitalis (A, B), Fraktur (C).
HIOB AM 19 CA(PITEL) / ICH WEIS DAS / MEIN ERLOESER LE/BET1)
ANNO DOMINI · 1591 · / DEN · 2 · OCTOBER · VER·SCHIT DER EDEL VND / VEST WOLFFGANG / LUDWIG VON AVRBACH / RYTTER DES BERSa) / SAN(KT) KATHARINE :·
W eill Ich hie leb in Dürfftigkeyt./ O: Trewer Gott: Zu aller Zeyt:/ L as Ich das sein mein höchsten T[rost] / F rölich das du mich hast Erlost./ L ieblich durch Christum deinen son./ V on Sündt: Tod Teuffel hellenb) Thro(n)./ D u wirst mich auch am Jünsten Tag / W ider auffwecken ohne klag / I n Deiner Gnad Gerechtigkheitt / G eben wirst mir und Ewig Freudt / V ff D[ein w]arhafftig wort Ich Traw / O [hn Unte]rlas vest darauff Baw / [N ichts ha]b Ich hie dan Sündt und Schadt / A llein Ich Traw auff Gottes Gnadt / V on Sünden hat mich Christi Blutt / R eyn gmacht ausglescht der hellen Glutt / B ringt dan die Zeyt meines lebens Endt / A llein In Gottes Trewe hendt / C hristlich mein seell Befehl Ich Ebn / H off auff da[s warha]fftig E[wig] lebn.
Versmaß: Die Sockelinschrift bildet mit den Versanfängen ein Akrostichon auf den Namen des Verstorbenen.
Wolfgang Ludwig war ein Sohn des Pankraz von Urbach.2 Er war Domherr und Dechant zu Wimpfen (Lkr. Heilbronn) und vermutlich Angehöriger des dortigen Ritterstiftes. Er unternahm 1583 mit Georg von Menzingen eine Palästinareise3 und starb bei seiner Schwester Barbara in Oberstenfeld.4