Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 373 Markgröningen, ev. Stadtkirche St. Bartholomäus 1579

Beschreibung

Grabplatte der Clara Han (Haan, Hahn) geborene Keller. Im Chor an der Südwand. Hochrechteckige Platte aus grauem Sandstein; die Umschrift auf der vertieften Rahmenleiste setzt sich im Feld oben in acht Zeilen fort; darunter zwei Wappen mit Helm und Helmzier in Relief; Blattwerk als Zwickelfüllung.

Maße: H. 180, B. 91,5, Bu. 5 u. 3,6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. AN(N)O . D(OMI)NI : 1579 . DEN EYLFFTEN / TAG APPRILIS . DEN ABENDT PALLMARVM . IST IN CHRISTO SEE/LIG VND RIEWIGLICH ENTSC/HLAFFE(N) . DIE EHRE(N) VND TVGENTREICH FRAW . CLARA . DES // ERHNVESTENa). IOHAN HAANE(N) . VOGTS / ZV GRONINGEN . EHELICHE HAVS=/FRAW . GEBORNE KELLERIN . DEREN / GOT EIN FROLICHE AVFFERSTEHV(N)G / VERLEIHE . AMEN . / SAPIEN(TIA): 31) . DIE GERECHTE(N) SEELE(N) / SINDT INN GOTES HANDT . VND / KEIN QVAL RVERET SIE ANN /

Wappen:
HanKeller

Kommentar

Die Verstorbene war die erste Gemahlin des Hans Han, geb. 1531 als Sohn des gleichnamigen Schultheißen zu Sielmingen (Gem. Filderstadt Lkr. Esslingen).2 Dieser – in der Grabschrift genannt – Johann Han hatte 1563–1565 und 1568–1588 das Amt des Untervogts zu Markgröningen mit Wohnsitz im Schloß inne, war aber zugleich Hausbesitzer in Stuttgart (1571/1572). Bis zu seinem Tod 1596 stand er als „Rat von Haus aus“ im herzoglichen Dienst. Über seine Tochter Christina3 war er mit dem Leonberger Patriziat versippt.

Die Beziehung zu Leonberg erklärt die enge Verwandtschaft des Denkmals mit Grabsteinen aus der Werkstatt des Jeremias Schwarz. Besonders charakteristisch ist die klar geformte, flach ausgehobene Kapitalschrift mit einzelnen überhöhten Versalien.

Anmerkungen

  1. Weish. 3, 1.
  2. Er heiratete in zweiter Ehe Barbara N., Witwe des Abraham Kindsvatter zu Hohentwiel. Vor seiner Berufung nach Markgröningen war Han Stadtschreiber zu Calw (155) und Untervogt zu Vaihingen a. d. Enz (1559–1561). Zur Person vgl. Bernhardt I 344f.; Pfeilsticker 2592; weitere Erwähnungen ebd. im Registerband.
  3. Vgl. nr. 355 (1575). – Vgl. H. Keller, in: SüdwestdtBllFamilien- und Wappenkunde 10 (1958) 526ff.

Nachweise

  1. Roemer, Markgröningen I 130; II 48.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 373 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0037302.