Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 304 Unterriexingen (Stadt Markgröningen), Frauenkirche 1557

Beschreibung

Grabschrift des Werner Weißhaar (Weisser). Außen am südlichen Stützpfeiler des Chores in einen Sandsteinquader eingetieft. Die querrechteckige Schriftfläche trägt eine Inschrift in sechs Zeilen; auf den beiden darunterliegenden Quadern ist ein Balkenkreuz ausgehauen, flankiert von Kelch und Wappenschild. Die Inschrift wurde 1890/91 nachgearbeitet und braun ausgezogen.1 Vorher war die Schlußformel unleserlich.2

Maße: H. 43, B. 69, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Kapitalisbuchstaben.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Anno d(omi)ni · 1557 · obyt / venerabilis vir / maigister wernher(vs) / weyßhar · pastor h(uius)a) / et · decanvs · c(vivs) · a(n)i(m)a · vtb) / viuat cv(m) chr(ist)o

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1557 starb der ehrwürdige Mann Magister Werner Weißhaar, Pfarrer dieses (Ortes) und Dekan. Seine Seele möge in Christus leben.

Wappen:
Weißhaar

Kommentar

Weißhaar wird um 1548 als katholischer Pfarrer in Unterriexingen genannt.3 Vermutlich war er Dekan des Landkapitels Vaihingen an der Enz, zu dessen Sprengel der Ort gehörte.

Textkritischer Apparat

  1. Die us-Kürzung läßt keine andere Auflösung zu; zu ergänzen ist loci.
  2. Hier – klassischem Gebrauch folgend – als Wunschpartikel zur besonderen Betonung zu verstehen.

Anmerkungen

  1. Leutrum, Frauenkirche 25f.
  2. Troll-Reyscher, in: WürttJb. 1836 II 169.
  3. Sigel 8, 1 S. 371. – Ausführliche, aber nicht belegte Nachrichten bringt Leutrum a. a. O. 60: Weißhaar stamme aus Grieningen (Markgröningen), habe 1509 in Tübingen den Magistergrad erworben und sei 1535–1557 der erste evangelische Geistliche in Unterriexingen gewesen. – Zur Familie vgl. auch nr. 289.

Nachweise

  1. Troll-Reyscher (wie Anm. 2) 169.
  2. Leutrum (wie Anm. 1) 8.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 304 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0030401.