Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 283 Steinheim a. d. Murr, kath. Pfarrkirche, Riedstr. 3 1548

Beschreibung

Zwei Fragmente von der Grabplatte der Priorin Katharina Gaisberg. Fund im Jahr 1969 beim Abbruch des Gebäudes Kleinbottwarer Straße 15–19, das auf dem Grund des um 1255 erbauten und 1643 zerstörten Klosters Mariental stand.1 Außen an der Südseite der Kirche, in der ersten Reihe fünfter und sechster Stein von links. Die Sandsteinplatte trug eine umlaufende Randinschrift zwischen eingehauenen Linien und im Mittelfeld die Umrißlinie eines Balkenkreuzes. Die zu rautenförmigen Bausteinen zersägten Fragmente stammen vom unteren Teil der Platte und zeigen in der Mitte des Feldes den Stamm des Balkenkreuzes. Fragment 1 umfaßt die untere Schriftzeile und einen schrägen Anschnitt der rechten Randzeile (A); Fragment 2 schneidet schräg in die Mitte der linken Randzeile (B).

Maße: H. 44 (A), 48 (B), B. 57 (A), 57 (B), Bu. 6,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    [. . . . . . . .] / [. . . . . . . .] HORA(M) · SVA(M) · / EXALABAT · ANI(M)A(M) · HONE /

  2. B

    [STA · MATER · PRIO]RISSA · KAT[ARINA]

Kommentar

Das Formular der Inschrift läßt sich durch den Vergleich mit der Inschrift auf dem Grabdenkmal der Priorin ergänzen2; vermutlich waren die Zahlenangaben in Ziffern wiedergegeben, da sonst die Grabschrift mit genauer Angabe der Todesstunde nicht genügend Raum gehabt hätte. Die Buchstabenformen entsprechen weitgehend denen einer Marbacher Grabschrift des gleichen Jahres.3

Anmerkungen

  1. Zu Lage und Baugeschichte des Klosters K. Senftleber, Kloster Mariental, in: Steinheim an der Murr, Jubiläumsfestschrift 1953, 52–66. – Zu den damals geborgenen Steinen vgl. nr. 12.
  2. Vgl. nr. 282 mit dem vollständigen Text (kopial überliefert).
  3. Vgl. nr. 284.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 283 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0028303.