Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)
Nr. 241 Geisingen (Stadt Freiberg a. N.), ev. Pfarrkirche St. Nikolaus 1526
Beschreibung
Grabmal der Magdalena von Stammheim geborene von Wehingen. Im Chor, viertes Denkmal der Südwand. Hochrechteckige Platte aus gelbgrauem Sandstein mit glattem Rand; im leicht vertieften Feld Frauenfigur in Flachrelief, frontal, zu Füßen zwei Vollwappen; sie wird von einer Art Baldachin umfangen, der aus zwei oben einwärts gebogenen Blütenstengeln und einem seitlich eingerollten Schriftblatt besteht. Abgesehen von geringen Stoßschäden hervorragend erhalten. Schrift dunkel nachgezogen, Versalien rot.
Maße: H. 202, B. 102,5, Bu. 4,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Anno · do(min)i · m · cvxxvj · Starb · die · edel · vnd / tuge(n)t · reich · frau · Madalena · vo(n) · stamhain / geborn · vo(n) · wehinge(n) · vff · dorstag · vor · sant / vrslatag · der · got · genedig · sei · /
Datum: 18. Oktober.
Stammheim | Wehingen |
Anmerkungen
- Hb. Hist. Stätten 6: Baden-Württemberg, S. 727; Alberti III 1004.
- Vgl. nr. 252.
- Vgl. Klemm, in: WürttVjH. 7 (1884) 110.
- Halbey 1954, 144ff. und Kat. nr. 65.
Nachweise
- OABLudwigsburg 1859, 218.
- E. Schübelin, in: LudwigsburgerGbll. 9 (1923) 103.
- Halbey 1954, 144ff. und Kat. nr. 65.
Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 241 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0024109.
Kommentar
Die Verstorbene entstammt einem in Südbaden und Süd-Württemberg begüterten Geschlecht (Stammburg Lkr. Tuttlingen).1 Sie war die Gemahlin des Wolf von Stammheim (gest. 1541).2 Ihre Eltern waren Thomas von Wehingen (gest. 1509) und Margarete von Speth.3
Halbey hat das Denkmal mit einer Gruppe von Grabsteinen in Mühlhausen (Stadt Stuttgart) verbunden.4 – Bemerkenswert ist die sehr sorgfältig gemeißelte Schrift, die mehrmals Versalien aus der gotischen Majuskel (A, S, M), verwendet. Die Anordnung ist dicht, ohne gedrängt zu wirken. Auffallend ist die Tendenz, die Unterlängen bei g und h in Höhe der Standlinie umzubiegen und die senkrechte Haste der Buchstaben zu verkürzen. Dem entgegen sind die Oberlängen (b, f, h, l, s) besonders hoch hinaufgeführt. Eigenwillig geformt ist das a in seiner besonders breiten Proportionierung; seine Hasten sind durch einen dünner angelegten Bogen verbunden.