Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 237† Oßweil (Stadt Ludwigsburg), ev. Pfarrkirche St. Januarius 1525?

Beschreibung

Grabplatte des Jakob von Baldeck. Bis 1789 im hinteren Teil des Chores im Boden, dann „um den Taufstein herum“ (also im Langhaus?) im Boden, nach 1882 verschollen. Rechteckplatte mit Umschrift.

Wortlaut nach Veit.

Schriftart(en): Kapitalis?

  1. A(nn)o domini 1525a) starb der edel und fest Jacob von Baldeck 18 tag nach Ostern · dem gott gnad.b)

Datum: 3. Mai (?).c)

Kommentar

Karl Jakob Veit, seit 1879 Pfarrer zu Oßweil, bezeichnete in seiner Pfarrbeschreibung die Platte als die älteste von fünfen, welche 1882 noch beim Taufstein im Boden lagen.1 Er las als Datum 1329 und nannte die Schrift „Majuskelschrift“. Da jedoch der Text deutschsprachig abgefaßt ist, und da die Baldeck erst 1440 in Oßweil Besitz erwarben2, ist wahrscheinlicher, daß die Jahreszahl – übereinstimmend mit Gabelkovers Angaben – 1525 heißen muß und daß die Schrift eine Kapitalis war. Zu den Beziehungen der Baldeck zu Oßweil vgl. nrr. 194, 249 (1504, 1529).

Textkritischer Apparat

  1. Bei Veit: 1329 (oder 1525). – Hopff Anno 1529 etc.
  2. Bei Gabelkover lateinische Kurzfassung: A(nno) · d(omi)ni 1525 o(biit) Jacob de Baldeck. – Hopff 14 Tag nach Ostern deme Gott gnädig seye (April 10).
  3. Tagesbezeichnung vermutlich verfälscht; 3. Mai wäre Kreuzauffindung!

Anmerkungen

  1. Vgl. nrr. 77, 167, 249.
  2. Otto von Baldeck, Burgherr zu Asperg, kaufte 1440 die Anteile der Bryda von Kaltental, Witwe des Georg Herter von Herteneck, an Oßweil und Eglosheim; WürttReg 10667, 10668 (1440 Dez. 13, 1445 Nov. 13).

Nachweise

  1. O. Gabelkover, Stuttgart HStA J 1 / 48 g II fol. 553 a.
  2. K. J. Veit, Chronikalisches, Clerikales, Feudales. 1882. Ludwigsburg, Stadtarchiv, Handschrift (Pfarrbeschreibung).
  3. Hopff, Stuttgart HStA A 155 Bü 64 (1701).

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 237† (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0023700.