Inschriftenkatalog: Landkreis Luwigsburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 25: Lkr. Ludwigsburg (1986)

Nr. 137 Marbach am Neckar, ev. Pfarrkirche St. Alexander 1486

Beschreibung

Grabplatte eines Unbekannten. Außen vor der Nordwand des Turms im Erdboden liegend. Rechteckige Grabplatte mit umlaufender Inschrift zwischen eingehauenen Linien. Im Mittelfeld die Umrißlinien eines gotischen Kreuzes, darunter eine flache Eintiefung, die von einem Wappenschild herrühren dürfte. Der Stein ist stark abgetreten und durch Mörtelreste verdorben (Buchstabenverlust).

Maße: H. 201, B. 88, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. anno · d(omi)ni · M · ccclxx / xvi · ist · gesto[rbe]n · d[er] ers[am. . . . . ./. . . . . . . . . . . . . . . a]m · / hailgen · osterta[g] · de(m) · got · gnedig · woll · syn ·

Datum: 26. März.

Kommentar

In dem Verstorbenen wird man einen Angehörigen der nichtadligen württembergischen Beamtenschaft, der sogenannten Ehrbarkeit, vermuten dürfen. Darauf deutet nicht nur die Verwendung des diese Schicht kennzeichnenden Attributs ersam, sondern auch die Form der Grabplatte. Sie zeigt die gleichen Merkmale – deutsche Inschrift, Kreuz und Wappenschild – wie der Stein des Beamten Hans Beltz1 und unterscheidet sich deutlich von den etwa gleichzeitigen Marbacher Grabsteinen für Geistliche mit lateinischer Inschrift, Kreuz und Kelch2 oder für Adlige mit deutscher Inschrift und großem Wappen in Relief im Mittelfeld.3

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 140.
  2. Vgl. nrr. 95, 135, 136.
  3. Vgl. nr. 94.

Zitierhinweis:
DI 25, Lkr. Ludwigsburg, Nr. 137 (Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di025h009k0013704.