Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 83: Landkreis Holzminden (2012)

Nr. 226 Heyen, St. Ursula 1625

Beschreibung

Taufstein. Roter Sandstein. Die erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift A läuft oben unterhalb der Kante um den siebenseitigen Taufstein herum. In dem Feld unterhalb der Bibelstellenangabe von Inschrift A die eingehauene Inschrift B, in den anderen Feldern jeweils ein Engelskopf oder ein Fruchtgehänge. Der Taufstein war 1766, vermutlich im Zusammenhang mit der Aufstellung einer Altarkanzel, aus der Kirche entfernt worden, und diente um 1900 auf einem Hof als Futtertrog.1)

Maße: H.: 87,5 cm; Dm.: 87 cm; Bu.: 4,2 cm (A), 3,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Meike Willing) [1/5]

  1. A

    ACT · 2 · LASSE // SICH EIN IEGLI//CHER TAVPFEN // AVF DEN NA MEN // IESV CHR(IST)I ZV // VERGEBVNG // DER SVNDEN2)

  2. B

    HINRICH · WASMAN / ANNA SPORLEDER / A(NN)O 1625a) ·

Kommentar

In Inschrift A ist das unziale G ist mit einer leicht nach rechts ausgestellten Cauda versehen. In Inschrift B finden sich serifenartige Sporen an Bogen- und Schaftenden (außer am gleichlangen Mittelbalken des E), die gerade Cauda des R setzt weit außen am Bogen an. Neben einer schaftförmigen 1 gibt es eine geschlossene 6, spitze 2 sowie eine schräggestellte 5.

Bemerkenswert ist die aus dem niederdeutschen dopen entstandene hyperkorrekte Lautform tavpfen, die auch auf einen Fehler des Steinmetzen zurückgehen kann.

Heinrich Wasmann und Anna Sporleder waren sicher die Stifter des Taufsteins. Über diesem hing ein an einem Haken befestigter Deckel, den der Großköter Hinrich Rosenthal geschenkt hatte.3)

Textkritischer Apparat

  1. 1625] 1660 Kdm.

Anmerkungen

  1. Kdm. Kr. Holzminden, S. 289f.
  2. Apg. 2,38.
  3. Kdm. Kr. Holzminden, S. 290. Vgl. LkAW, Corpus bonorum von Heyen (1751), S. 7.

Nachweise

  1. Kdm. Kr. Holzminden, S. 290.

Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 226 (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0022608.