Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 83: Landkreis Holzminden (2012)

Nr. 224 Grave, Kapelle 1624

Beschreibung

Epitaph für Margaretha Selemeier und drei ihrer Töchter. Roter Sandstein. Heute vor der Kapelle. Im oberen Teil des Grabdenkmals ist links der Ehemann, rechts die Ehefrau mit vier Mädchen unter dem Kruzifix stehend dargestellt. Am Kreuz der eingehauene Titulus A. Unter der Darstellung eine sich nach unten hin verjüngende Kartusche, rechts und links gerahmt von zwei Voluten. Darauf die Inschrift B, erhaben in vertieftem Feld. Der Stein weist oben eine Bruchkante auf und dürfte früher mit einem Giebel abgeschlossen gewesen sein.

Maße: H.: 141 cm; B.: 95,1 cm; Bu.: 2,5 cm (A), 4 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Meike Willing) [1/2]

  1. A

    I(ESVS) N(AZARENVS) R(EX) I(VDAEORVM)1)

  2. B

    ANNO, 1624, IST . DES EHRBARN / HENNI . TIMMERMANS. EHLICHE / HAVSFRAVE, MARGRETA / SELEMEIER, DEN 8 OC/TOBRI, SAMPT . 3 KINDRN/ IN GO[T]T [S]ELICH, ENDTSLAFEN / DEREN SELEN GOT IN GNADEa)2)

Kommentar

R und K sind mit stark geschwungener, spitz auslaufender Cauda versehen, G ist mit eingestellter Cauda gestaltet. Die Schaft-1 ist unten gespalten, die spitze 2 hat einen fast senkrechten Schaft; hinzu kommt eine oben spitze 3.

Margaretha Selemeier und ihre drei Töchter sind möglicherweise an der Pest gestorben, die von 1624 bis 1626 in zahlreichen südniedersächsischen Städten grassierte.3)

Textkritischer Apparat

  1. GNADE] Retrogrades N. Anschließend kein Textverlust.

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.
  2. Sinngemäß zu ergänzen: ... AUFNEHME.
  3. Vgl. Bulst, Pest, S. 257–259 u. 261.

Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 224 (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0022404.