Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 83: Landkreis Holzminden (2012)

Nr. 131 Dielmissen, St. Nicolai 1594

Beschreibung

Fenstersturz des südlichen Fensters. Roter Sandstein. Die Buchstaben sind, mit Ausnahme der letzten drei, erhaben in vertiefter Zeile gehauen, die Jahreszahl ist vertieft. Am Anfang der ersten Zeile Worttrenner in Form eines Quadrangels. Rechts neben der Jahreszahl ein vertieft gehauenes Steinmetzzeichen (M10).

Maße: H.: 30 cm; B.: 125 cm; Bu.: 8 cm, 7 cm (Jahreszahl).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Meike Willing) [1/1]

  1. · SVB CONR(ADO) VRITHOF P(ASTORE)a) // 1594

Übersetzung:

(Gebaut) unter Pastor Conrad Vrithoff 1594.

Kommentar

Auffallend sind das S mit zugespitzten Bogenkrümmungen, einem langen Mittelteil und waagerechten Balken; das B ist mit rechtsschrägem Schaft ausgeführt, der dem rechten Schrägschaft des vorangehenden V (SVB) angepaßt ist. Der Ansatzpunkt der Cauda am R ist weit außen am Bogen; der Bogen am zweiten R ist, wohl nicht nur durch Beschädigung, nicht geschlossen. Die (kaum noch zu erkennende) 1 ist bogenförmig, die rechtsgewendete 5 besteht aus Schaft und Bogen, hinzu kommen eine geschlossene 9 und aufgerichtete 4.

Conrad Vrithoff, von 1578 bis zu seinem Tod 1604 Pastor in Dielmissen, hat sich auch auf den zur Zeit seines Pastorats in Dielmissen und Hunzen eingebauten Emporen inschriftlich verewigen lassen; vgl. Nr. 128 (mit biographischen Nachweisen) u. Nr. 139.

Textkritischer Apparat

  1. VRITHOF P(ASTORE)] Die vertiefte Zeile endete mit einem größeren Spatium hinter VRITH, vergleichbar dem zu Beginn der Inschrift. In der Zeile ist anschließend das vertiefte O nachgetragen, zusammen mit den beiden außerhalb der vertieften Zeile nachgetragenen, ebenfalls vertieft eingehauenen Buchstaben F und P.

Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 131 (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0013104.