Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 428 Hann. Münden, Lange Str. 32 2./3. V. 17. Jh.
Beschreibung
Schwellbalken.1) Viergeschossiges traufenständiges Fachwerkhaus mit vorgekragten Obergeschossen und Zwerchhaus, sechs Gefache breit. Die Inschrift A steht an der Fassade zur Lotzestraße auf dem Schwellbalken des vorgekragten zweiten Obergeschosses, die Inschrift B an der Fassade zur Langen Straße auf dem Schwellbalken des ersten Obergeschosses. Beide Inschriften sind eingeschnitzt. Nach Lotze gab es noch eine weitere Inschrift (C) am Haus, zu deren Platz er jedoch keine Angaben macht.
Inschrift C nach Lotze.
Maße: Bu.: ca. 7 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
JOH 3 ALSO HAT GOTT DIE WELT GELIEBET . DAS ER SEINEN EINGEBORNEN SON GAB AVF DAS ALLE DIE AN IHM GLAVBEN NICHT VERLOREN WERDENa) 2)
- B
PSALM . 127 . WO DER HERR NICHT DAS HAVS BAVWET SO ARBEITEN VMBSONST DIE DRAN BAVWEN 3)
- C†
Hans Hüpeden = 16[..]
Textkritischer Apparat
- N verdeckt.
Anmerkungen
- Lange Str. 68 / No. 573.
- Jh. 3,16.
- Ps. 127,1.
- StA Hann. Münden, Handschrift Lotze, Bd. 1, p. 436.
- StA Hann. Münden, B 1166 (unpaginiert).
- Kirchenbuchamt St. Blasius, Hann. Münden, KB I. 2., fol. 468v.
- Pfarrarchiv St. Blasius, Hann. Münden, Kirchenrechnung von 1636 (ohne Signatur und Paginierung).
Nachweise
- StA Hann. Münden, Handschrift Lotze, Bd. 1, p. 436.
- Wegner, Häuserspuren.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 428 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0042809.
Kommentar
Nach der Einschätzung von Lotze ist das Haus, das er als das zu seiner Zeit höchste in Münden bezeichnet, älter als das inschriftlich auf 1648 datierte Nachbarhaus Lange Str. 34 (Nr. 394).4) Sicher läßt sich dies indessen nicht belegen. Auch die biographischen Daten des Bauherrn Hans Hupeden können nicht zu einer genaueren Datierung des Hauses beitragen. Hans Hupeden ist im Jahr 1627 erstmals als Ratsmitglied genannt, fungierte seit 1629 bis 1637 mehrfach als Kaufgildemeister und seit 1641 als Kämmerer. Von 1646 bis zu seinem Tod im Februar 1675 amtierte er als Bürgermeister.5) Er wurde am 7. Februar 1675 begraben.6) Im Jahr 1636 hatte Hans Hupeden der Kirche St. Blasius 1000 Fensterscheiben gestiftet, mit denen die Kirchenfenster ausgebessert werden sollten.7)