Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 404 Speele, ev.-luth. Kirche 1650

Beschreibung

Schrifttafel. Sandstein. Innen in die Nordwand der Kirche ist eine querrechteckige Inschriftentafel eingelassen, die in einem ovalen vertieften Feld die Inschrift A trägt. Die letzten beiden Wörter der Inschrift im rechten Teil der Zeile, links daneben das Tetragramm (B) zu beiden Seiten eines Steinmetzzeichens oder einer Hausmarke (M19). Die Buchstaben beider Inschriften sind eingehauen und in Schwarz gefaßt, die U der Inschrift A sind mit einem diakritischen Zeichen versehen, die I tragen i-Punkte in Form kleiner Dreiecke.

Maße: H.: 52 cm; B.: 75 cm; Bu.: 3,8–2,5 cm (A), 5,2 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis und Hebräisch.

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    AN(N)O DES BESCHLOSNEN FRIDENS / ZU OSNABRUCKa) 1648 · U(ND) · IN NÜRNBERG 1650. GOTT ZU LOB EHR UND DANCK DAS ER UNS HAT ERHÖRT, /
     DEN LANG GEWÜNDSCHTEN FRIDT UNS AUS GENAD BESCHRT, /
    ICH MICHEL MUCKER UND MEINEMb) WEIB DOROTHE / RIBESTAHL
    DIESEN STEIN HIER HABEN IN DIE HÖH /     GESETZET IN DAS HAUS DES HERREN AM NEU JAHR /
     ALS EBN ZU SPELEN HIR DER FRID VERKÜNDIGT WAR /
    EINTAUSENT HUNDERTSECHSEINFUNFZIG LIBER GOT(T) /
     DEN EDLEN FRIED ERHALT BEHÜT VOR / KRIGES NOTH

  2. B

    הוהי c)

Kommentar

Der Stein wurde in den Inschriftenbestand aufgenommen, da er noch im Jahr 1650 angefertigt worden sein muß, wenn er am Neujahrstag 1651 gesetzt worden ist, wie die Inschrift sagt.

Textkritischer Apparat

  1. B in der Farbfassung als R.
  2. Das letzte M in Form eines H ausgeführt.
  3. Die als Tetragramm gemeinten hebräischen Buchstaben sind in einer Phantasie-Fassung umgesetzt, die nur noch entfernt an die zugrundeliegenden hebräischen Zeichen erinnert. Vgl. dazu Abb. 313, Tafel 111. Für die Interpretation der Zeichen danke ich Herrn Dr. Jan Dochhorn (Septuaginta-Institut, ADW Göttingen).

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 404 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0040409.