Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 369 Varlosen, ev.-luth. Kirche St. Michael 1638
Beschreibung
Taufstein. Sandstein, farbig gefaßt. Das achtseitige Becken ist auf einen neuen achtseitigen Schaft mit Sockel aufgesetzt. In den vertieften Feldern der Beckenwandung zwei Engelsköpfe und eine Maske, in den übrigen fünf Feldern je eine Rosette. Oben unterhalb des Randes verläuft über zwei Segmente die einzeilige Inschrift A. Auf vier weiteren Segmenten die ein- bzw. zweizeiligen Inschriften B–E, zwei Segmente tragen keine Inschrift. Alle Inschriften in eingehauenen Buchstaben, die rotbraun gefaßt sind.
Maße: H.: 53,5 cm (Becken); Dm.: 71,5 cm (oben); Bu.: 4–4,5 cm (A, D), 3 cm (B, C, E).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
O DOMINE IVWAa) 1638
- B
CHRISTOPH / TOLLEN
- C
MARGARETA / I[.]G[..]SHMb)
- D
HANS . ILSEN
- E
CATHARINA / SOHNBEISc) .
Übersetzung:
O Herr, hilf! (A)
Textkritischer Apparat
- IVWA] Das verschränkte W nur eingehauen, farbig gefaßt wurde nur die linke Buchstabenhälfte als V.
- I[.]G[..]SHM] Heute in Farbausführung .R.N..HM, I und G sind als eingehauene Buchstaben zu erkennen, unter den farbig ausgeführten Buchstaben R und N sind keinerlei Vertiefungen auszumachen. Bei Jünemann Margareta Irena OHM.
- SOHNBEIS] Möglicherweise das B erst durch falsche Restaurierung und ursprünglich SOHNREIS.
Anmerkungen
- Joachim Jünemann, Varlosen vor dem Bramwalde. Göttingen 1984, S. 28 u. 47.
Nachweise
- Joachim Jünemann, Varlosen vor dem Bramwalde. Göttingen 1984, S. 20, Anm. 42.
- Mathies, Taufbecken, S. 153.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 369 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0036902.
Kommentar
Bei den auf der Taufe genannten Stiftern dürfte es sich um Ehepaare handeln. Ein Hans Ilsen ist in einer Liste von Dienstpflichtigen des Dorfes Varlosen aus dem Jahr 1604 als Köter genannt, in einem Musterungsverzeichnis von 1611 als Halbspänner.1)