Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 332† Hann. Münden, Rathaus 1623
Beschreibung
Silberbecher. Der im Corpus Bonorum von 1710 unter dem Inventar des Rathauses verzeichnete Becher, den der Rat 1747 zusammen mit anderem Silbergerät veräußerte,1) trug eine Inschrift.
Inschrift nach Corpus Bonorum 1710.
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M(agister) Martin(us) Udeni(us) Mundensium Pastor 1623
Anmerkungen
- Quentin, Kirchen-Reformation, S. 26.
- Biographische Angaben zu Uden bei Quentin, Kirchen-Reformation, S. 23–31, u. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 156.
- Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 298, Nr. 3.
- StA Hann. Münden, ÄR 19, Kämmereiregister 1623, fol. 102r.
Nachweise
- StA Hann. Münden, A2/2001 Nr. 231, Corpus Bonorum 1710, p. 107.
- Quentin, Kirchen-Reformation, S. 26.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 332† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0033208.
Kommentar
Martin Uden war der Sohn des Mündener Bürgers Thomas Uden.2) Er schrieb sich 1623 als Ordinarius der theologischen Fakultät an der Universität Helmstedt ein; ein Studienort ließ sich nicht nachweisen.3) Sein Amt als Pastor an St. Blasius trat Martin Uden im Jahr 1623 an, seit 1624 fungierte er bis zu seinem Tod 1646 als Superintendent. Zur Stiftung von Silbergerät durch die Pastoren bei Dienstantritt vgl. Nr. 284. Martin Uden heiratete am 25. August 1623 in Göttingen Katharina Maria Ströver, die Tochter des Justus Ströver. Aus diesem Anlaß verehrte ihm der Mündener Rat einen Rosenobel (Goldmünze mit dem Bild einer Rose) im Wert von 4 Talern.4) Martin Uden amtierte in einer Zeit schwerer wirtschaftlicher Verhältnisse, da die Stadtkasse nach dem Überfall durch die Truppen Tillys 1626 leer war. Er mußte daher mehrfach an die Zahlung seines Gehalts erinnern, die Rückstände beliefen sich zeitweilig auf über 100 Reichstaler. Erst 1640 wurde die Nachzahlung durch einen Vergleich mit dem Rat geregelt. Im Jahr 1644 wurde Barward Gesenius (vgl. Nr. 389) als Vertreter des schwer erkrankten Uden eingestellt. Martin Uden starb am 24. Oktober 1645.