Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 66: Lkr. Göttingen (2006)

Nr. 262† Meensen 16. Jh.?

Beschreibung

Gedenkstein. Der Stein stand früher zwischen dem Rustholz und dem Brackenberg. Es handelte sich um einen hochrechteckigen Stein, der im 19. Jahrhundert bereits gestohlen war.1)

Inschrift nach der Zeichnung bei Mengershausen.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A(VE) V(IATOR)a) / NESTOREOS E/A PARCA MIHI / CONCESSERAT / ANNOS / IMPIA LATRONIS / SED NEGAT HO/SCE MANUS PARCITE SED LA/CRIMIS QUI ME / DEFLETIS ADEM/TUM VLTOR ERIT / DEN[ – – – ]b)

Übersetzung:

Sei gegrüßt, Wanderer. Jene Parze hatte mir ein hohes Alter zugestanden, aber die frevlerische Hand eines Straßenräubers verweigert dieses. Doch spart die Tränen, die ihr mich beweint, der mich hinweggenommen hat, wird der Rächer sein ...

Versmaß: Zwei elegische Distichen.

Kommentar

Die Inschrift soll der Überlieferung zufolge auf die Ermordung eines Herrn von Spangenberg Bezug nehmen.2)

Textkritischer Apparat

  1. Die Auflösung der Initialen ist nicht ganz sicher.
  2. Die Buchstaben DEN im rechten Winkel zur vorangegangenen Inschrift am rechten Rand des Steins, das Ende der Inschrift war der Zeichnung nach vom Erdboden verdeckt.

Anmerkungen

  1. Angaben nach Lotze, Geschichte, S. 289. Bei Lotze ist die Inschrift nur in deutscher Übersetzung wiedergegeben.
  2. Mengershausen, Sagen, S. 272f.

Nachweise

  1. Mengershausen, Sagen, S. 272 u. Zeichnung S. 270/271.

Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 262† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0026201.