Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 216 Duderstadt, Neutorstr. 13 1592
Beschreibung
Schwellbalken. Zweigeschossiges Eckhaus Neutorstraße/Christian Blank-Straße, an der giebelständigen Front zur Neutorstraße links des Eingangs auf dem Schwellbalken eine gemalte zweizeilige Inschrift in Gold auf Dunkelgrau. Inwieweit die Ausführung der Inschrift bei der Renovierung des Hauses tatsächlich aufgrund einer alten Vorlage vorgenommen wurde, läßt sich nicht beurteilen. Der Duktus der Inschrift spricht aber dafür, daß hier eine alte Fassung zugrundelag.1) In den Brüstungsfeldern über dem Schwellbalken Fächerrosetten.
Maße: Bu.: 8 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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SVMPTIBUS DOMINI JOHANNIS HENNING HVIVS INGLITAE CIVITATIS a)/ ISTA DOMVS EXSTRVGTA EST ANNO D(OMI)NI MDXCII TVRRIS FORTISSIMA ... 2)
Übersetzung:
Auf Kosten des Herrn Johann Hennicke, (Schultheiß) dieser berühmten Stadt, ist dieses Haus im Jahr des Herrn 1592 erbaut worden. Der stärkste Turm (ist der Name des Herrn).
Textkritischer Apparat
- Auch wenn die Inschrift vom äußeren Erscheinungsbild her vollständig zu sein scheint, fehlt hier noch die Amtsbezeichnung des Bauherrn. Darauf, daß die Inschrift noch weiter ausgeführt war, deuten auch die drei Punkte am Ende der letzten Zeile, die sicherlich nicht ursprünglicher Bestandteil der Inschrift waren. Zu ergänzen ist hier wohl PRAETOR, vgl. Nr. 209 u. Nr. 217.
Anmerkungen
- Laut Lufen (Altkreis Duderstadt, S. 115 u. 163) soll am Haus nachträglich eine Inschrift aus dem Jahr 1703 angebracht worden sein. Dies kann sich nur auf die gemalte Inschrift mit der Jahreszahl 1592 beziehen, die falsch gelesen wurde. Lufen datiert das Haus aus stilkritischen Gründen auf das frühe 17. Jahrhundert, was in etwa zu der Jahreszahl 1592 paßt.
- Prv. 18,10. Zu ergänzen: nomen domini.
Nachweise
- Engelhard, Hausinschriften, S. 39.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 216 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0021609.
Kommentar
Zu dem Schultheißen Johann Hennicke vgl. Nr. 209.