Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 121† Hann. Münden, ev.-luth. Kirche St. Blasius 1516
Beschreibung
Grabplatte des Heinrich Haken. Um den Stein verlief die Inschrift A, im Innenfeld auf einem gewundenen Schriftband die Inschrift B.1) Über den Verbleib der Platte ist nichts bekannt.
Inschriften nach einer Zeichnung im Pfarrarchiv St. Blasius.
- A
Anno Domini MDXVI / IN DIE OMNIUM SANCTORUM2) OBIIT VIR PROVIDUS PROCONSUL / HENRICUS HAKEN FUNDATOR / HUIUS ALTARIS CUIUS ANIMA REQVIESCAT IN PACE
- B
ORA PRO ME BEATISSIMA DEI GENETRIX VIRGO MARIA
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1516 an Allerheiligen starb der umsichtige Mann, der Bürgermeister Heinrich Haken, Stifter dieses Altars. Seine Seele ruhe in Frieden. (A)
Bete für mich, du glückseligste Mutter Gottes, Jungfrau Maria! (B)
Anmerkungen
- Beschreibung nach der Zeichnung (ca. 18. Jh.), Pfarrarchiv St. Blasius, Hann. Münden, Nr. 519 („betr. C. Bausachen, Denkmäler und Epitaphien“).
- 1. November.
- Auszüge aus den verlorenen Kämmereirechnungen, StA Hann. Münden, Nachlaß Otto Budde, Nr. 3, Heft 4 u. 5.
- Ebd., Heft 4, S. 48.
Nachweise
- Zeichnung (ca. 18. Jh.), Pfarrarchiv St. Blasius, Hann. Münden, Nr. 519.
- Grenz, Anfänge, S. 137 (nach Pfarrarchiv St. Blasius, Nr. 519).
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 121† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0012105.
Kommentar
Heinrich Haken ist von 1486 bis zu seinem Tod im Jahr 1516 als Bürgermeister der Stadt Münden nachzuweisen.3) Im Jahr 1496 erhielt er für seine besonderen Verdienste als Bürgermeister und als Entschädigung für den mit seinem Amt verbundenen Aufwand einen für sechs Jahre reduzierten Schoß in Höhe von 2 Mark.4) Angesichts der Tatsache, daß sich die Fürbitte des Verstorbenen an die Gottesmutter richtet, wird es sich bei dem von Heinrich Haken gestifteten Altar um den Hochaltar von St. Blasius gehandelt haben, der im Zuge der Fertigstellung der Kirche im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts (vgl. Nr. 71) erneuert worden sein dürfte.