Inschriftenkatalog: Landkreis Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 66: Lkr. Göttingen (2006)
Nr. 107 Reiffenhausen, ev.-luth. Kirche 15. Jh.?
Beschreibung
Kelch. Silber, vergoldet. Ohne Marken und Beschauzeichen. Der Kelch steht auf einem runden Fuß mit durch Kreuzchenornament durchbrochener Zarge. Auf dem sonst schlichten Fuß mit steil ansteigendem Fußhals ist die Figur des Kruzifixus aufgelötet. Die runden Schaftstücke tragen die zwischen Linien eingravierte Inschrift. Die rautenförmigen Rotuli des oben und unten abgeflachten Nodus sind mit graviertem Blattornament verziert, in den Zwickeln zwischen den Rotuli Maßwerkornament. Die schlichte Kuppa ist trichterförmig.
Maße: H.: 17,6 cm; Dm.: 12,5 cm (Fuß), 10,5 cm (Kuppa); Bu.: 0,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
-
ihesus · // hilf · gota) ·
Textkritischer Apparat
- An die Haste des g sind oben und unten zwei kleine waagerechte Striche angesetzt, die zu einem die Haste begleitenden langen Zierstrich in Form eines l überleiten. Es ist auch nicht auszuschließen, daß hier ghot falsch ausgeführt wurde.
Nachweise
- Arnold Linne, Reiffenhausen im Laufe der Zeit. Göttingen 1990, S. 312.
Zitierhinweis:
DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 107 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0010705.
Kommentar
Die Worttrenner als Quadrangeln mit Zierhäkchen nach oben und unten bzw. als Rankenwerk.
Die trichterförmige Kuppa und der runde Fuß lassen auf eine Entstehung im 15. Jahrhundert schließen. Die Ausführung der Inschrift in einer schlichten eingravierten gotischen Minuskel bietet keine genaueren Datierungskriterien. Zur Verwendung des hochdeutschen hilf in der Inschrift vgl. Einleitung, S. 25.