Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 482† Geislingen an der Steige-Altenstadt, ev. Pfarrkirche (St. Martin) 1647

Beschreibung

Taufschüssel mit langer Versinschrift (A) auf dem Rand und Inschrift (B) in der Mitte. Material und Ausführung sowie die genauere Anordnung der Schrift sind nicht bekannt.

Wortlaut nach Wollaib.

  1. A

    Die Heilig Tauff erinnert michDen Himmel itzt sih offen ichChristus zu mir gesellet sichWill mir beystehen ewiglichBey Gott treülich vertretten michBißher steckt ich in Gottes ZornHät’ darin müßen seyn verlohrnJtzt bin ich durch Christum in GnadUnd bin außgesöhnet mit GottNun hats mit mir gantz keine Noth

    Mein Sünd verschwind alle gehn zu grundHayl gehet mir auff zu aller StundEs hülfft mir in Himmel neinEwig daselbst seelig zu seynGottes Gnad, Jesus Verdienst alleinMit treüem Hertzen gefast zu seynDaß tröst sich daß Hertz meinBin gwiß ich kom in Himmel neinBhüt mich vor Höllen PeinUnd werd in Christo seelig seynMDC XLVII

    M(agister) E(lias) F(eürstein) P(astor) / A(ndreas) M(erck) A(mtsverwalter) / L(orenz) V(etter) / P(eter) M(eyer) H(eiligen) P(fleger)a)

  2. B

    Daß ist mein lieber Sohn an dem Jch ein wolgefallen hab1)

Versmaß: Deutsche Reimverse (A).

Kommentar

Wie auf der Abendmahlskanne von 1646 (vgl. nr. 481 †) nehmen auch hier die Verse Bezug auf die Funktion des Inschriftenträgers. Zu den Stiftern vgl. nr. 481 †. Das zur Schüssel gehörige Taufkännchen (nr. 483 †) ist ebenfalls verloren.

Textkritischer Apparat

  1. L. V. und P. M. untereinander, H. P. auf mittlerer Höhe rechts daneben und durch eine geschweifte Klammer beiden Namensinitialen zugeordnet.

Anmerkungen

  1. Mt 3, 17.

Nachweise

  1. Wollaib, Par. Ulm. 358.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 482† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0048207.