Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 438 Auendorf (Gde. Bad Ditzenbach), ev. Pfarrkirche (St. Stephanus) um 1620

Beschreibung

Wandmalereien, Apostel-Credo-Zyklus. An der Nord- und Südwand des Langhauses; 1966/67 freigelegt. An beiden Wänden jeweils sechs stehende Apostel mit ihren typischen Attributen, teilweise mit Buch oder Schriftrolle; über den Köpfen Namenbeischriften, im aufgemalten, mit Engelsköpfen und Rollwerk verzierten Standsockel auf Schriftkartuschen die den einzelnen Aposteln zugeordneten Credo-Artikel. Durch die Erweiterung der Fensteröffnungen im 18. Jahrhundert wurden zwei der Aposteldarstellungen mit ihren Beischriften zerstört. Die Inschriften wurden bei der Restaurierung offenbar teilweise „aufgefrischt“.

Textergänzungen nach dem üblichen Credo-Formular.

Maße: H. (Gesamt) 255, B. (Nord- u. Südseite) jeweils 496, Bu. 4,5–5,5 (Namenbeischriften), 3,7–4,0 cm (Credo-Texte).

Schriftart(en): Fraktur.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/6]

I. Nordwand, von Osten nach Westen:

  1. A

    S. Petrus. // Ich glaub an Gott Vatter den allmechtigen / Schöpffer Him(m)els vnnd der Erden

  2. B

    S. Andreas. // Ich glaub an Jesum Christum seinen / einigen Son vnserma) Herrn.

  3. C

    [S. Jakobvs maior. // Empfangen durch den] heiligen Geist / [geboren von der Jungfrau] Maria

  4. D

    S. Joannes. // Gelitten vnter Pontio Pilato gereuz=/iget gestorben vnd begraben

  5. E

    S. Philippus. // Nider gefahren zur Hellen am 3. / Tag wider aufferstanden vom Tode

  6. F

    S. Bartholomaeus // Aufgefahren zum Himmel / sitzend zur rechten Gottes

II. Südwand, von Westen nach Osten:

  1. G

    S. Thomas. // von dannen er kom(m)en wird, zu / richten die Lebendigen vnd Toden

  2. H

    [S. Mathhaeus.] // Ich glaub [an den heiligen Geist] / eine heili[ge christliche Kirche]

  3. I

    S. Jakobvs minor. // Die Gemeine der / Heiligen

  4. K

    S. Simon. // Vergebung der / Sünden

  5. L

    S. Judas Thadeus. // Auferstehung des / Fleisches

  6. M

    S. Matthias. // Und ein ewiges / Leben

Die Reihenfolge der Apostel richtet sich nach dem Lukas-Evangelium (Lc 6, 14–16)1. Die Ausmalung der Wände erfolgte wohl bald nach dem Neubau des Langhauses, der um 1619 mit dem Einbau der Empore weitgehend abgeschlossen gewesen sein dürfte. Eine Emporenstütze trägt die eingeschnitzte Jahreszahl 1619 unter den Initialen HSP2.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Zu Apostel-Credo-Reihen vgl. nr. 155.
  2. Vgl. Kdm Göppingen 62.

Nachweise

  1. Lieske, Protestantische Frömmigkeit 100 Abb. 26 (nur erwähnt).
  2. Hummel, Wandmalereien Kr. Göppingen 98f. (nur erwähnt), Abb. 59 (Ausschnitt).

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 438 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0043809.