Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 374† Steinenkirch (Gde. Böhmenkirch), ev. Pfarrkirche (St. Ulrich) 1604
Beschreibung
Epitaph des Konrad Pius Schad. Innen an der Nordseite des Vorgängerbaus der jetzigen, 1795 erbauten Kirche. Um 1700 erneuert. 1786 noch vorhanden1, Verbleib unbekannt. Holztafel, bemalt. Oben zwei Verse (A), darunter Darstellung der Grablegung Christi, ganz unten Sterbeinschrift (B).
Wortlaut nach Wollaib.
- A
Herr Jesu weil du stirbst so stirbet nun kein ChristWeil ihm der Tod ein Schlaff das Grab ein Ruhstatt ist
- B
Den 8 septembris Anno 1604 Jst zu Ravenstein seelig im Herren entschlaffen Junckher Cunrad Pius deß wol Edlen gebohrnen Junckher Conrad Schaden Forstverwalters daselbsten Söhnlein in dem dritten Jahr seines Alters den Gott fröhlich erwecke
Versmaß: Deutsche Reimverse (A).
Anmerkungen
- Haid 613.
- Wollaib, Par. Ulm. 443–446. Aus vorreformatorischer Zeit könnte lediglich noch die Inschrift innen über der Kirchtür gestammt haben, die den ehemaligen Kirchenpatron S. Ulricus nannte und bei der „vorzeiten noch darbey gestanden“ hatte: Patronus Ecclesiae (ebd. 444). Die Inschriften sind abgedruckt bei Lang/Oßwald, Böhmenkirch I 147–149.
Nachweise
- Wollaib, Par. Ulm. 445.
- Burkhardt, Zur Geschichte Steinenkirchs, in: Helfenstein 16 (1959) 112–116, hier: 115.
- Lang/Oßwald, Böhmenkirch I 149.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 374† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0037400.
Kommentar
Der Vorgängerbau der heutigen Kirche war im Innern mit zahlreichen von Wollaib überlieferten Wandinschriften versehen, die aber, soweit sie datiert waren, allesamt erst aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts stammten2 und daher hier nicht aufgenommen sind.
Burg Ravenstein (1,5 km nordwestlich Steinenkirch, heute Ruine), seit 1543 ulmisch, war Sitz eines ulmischen Amtmanns und eines Forstverwalters.