Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 369 Göppingen-Jebenhausen, Schloß Liebenstein um 1600
Beschreibung
Grabplatte eines Sohnes Rabans von Liebenstein und der Amalia von Feilitzsch. Aus der Jebenhausener Pfarrkirche1. Umschrift zwischen abgetreppten Rahmenleisten; im Mittelfeld Figur eines auf einem großen Kissen ruhenden und betenden Kleinkinds, in den vier Ecken Ahnenwappen. Roter Sandstein; am oberen, rechten und unteren Rand stark zerstört (Schriftverlust), Relief bestoßen, viertes Wappen ganz abgegangen.
Maße: H. 85, B. 68, Bu. 2,7 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
WALICH ICḤ [SAGE EVCH WER DAS / REI]CH GOTES · NIT · EMPFE[HET ALS EIN / KINDLIN DER] WIRDT N[I]T · / HINEIN · KOMMEN ·2) DOMENI · 1·5·
Liebenstein | Feilitzsch3 |
Gemmingen | [Flehingen?]4 |
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 369 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0036906.
Kommentar
Das Kind, dessen Name auf dem Grabmal nicht genannt wird, entstammt nach Ausweis der Ahnenwappen der zweiten Ehe Rabans von Liebenstein mit Amalia von Feilitzsch, die 1598 geschlossen wurde5. Der Knabe dürfte 1599 geboren sein; ob er noch vor dem Vater gestorben ist, läßt sich nicht mehr feststellen, ebensowenig, ob der fehlende Name als Hinweis auf fehlende Taufe gedeutet werden darf. Völlig unklar ist die Bedeutung von DOMENI · 1 · 5 am Ende der Inschrift, es ist weder eine sinnvolle Bibelstellenangabe noch eine Datierung daraus zu gewinnen. Allenfalls könnte der 15. Sonntag (Dominica) nach Trinitatis gemeint sein. Er fiel 1599 auf den 16. September.