Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 340 Nenningen (Stadt Lauterstein), kath. Pfarrkirche St. Martin 1593 (?)

Beschreibung

Wappenstein der Herren von Rechberg. Außen an der Chorostwand der 1910 errichteten Kirche über dem Sims eingemauert, das unter den Fenstern umläuft. Ursprünglich im Giebelfeld der südlichen Vorhalle des 1909 eingestürzten Vorgängerbaus. Annähernd quadratische Platte; in schmalem Rahmen eingetieftes Rundbogenfeld mit Vollwappen in Flachrelief, die Bogenzwickel ebenfalls eingetieft; oben auf dem Rahmen eingehauene Jahreszahl. Sandstein, farbig gefaßt; Beschädigungen an den Rändern, dadurch Beeinträchtigung der Inschrift.

Maße: H. ca. 70, B. ca. 65, Zi. ca. 4 cm.

Schriftart(en): Arabische Ziffern.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

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Wappen:
Rechberg.

Kommentar

Der primitiv gearbeitete Stein mit dem unbeholfen ausgeführten Relief und den mehr eingeritzten als eingehauenen Ziffern ist wahrscheinlich das Werk eines ortsansässigen Steinmetzen. Die Rechberger besaßen das Patronat über die 1275 erstmals erwähnte Nenninger Kirche, die vom 16. Jahrhundert bis 1796 nach Weißenstein eingepfarrt war1. Der Wappenstein bezeichnete vermutlich den Abschluß von Umbaumaßnahmen (Errichtung der Vorhalle?)2.

Textkritischer Apparat

  1. Von der letzten Ziffer ist nur der untere Bogen erhalten. Da er stärker gekrümmt ist als der der voranstehenden 5 und nicht wie dieser unter die Grundlinie reicht, ist hier eher 3 als 5 zu lesen. So auch Kdm Geislingen 145. Seehofer, Lauterstein 173 legt sich nicht fest: „1595 (oder 1593)“, während Hummel, Lauterstein 31f. 1595 liest.

Anmerkungen

  1. Vgl. LdBW III 298f.
  2. Spärliche Notizen zum Vorgängerbau in Kdm Geislingen 145.

Nachweise

  1. Kdm Geislingen 145.
  2. Seehofer, Lauterstein 173.
  3. Hummel, Lauterstein 31f.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 340 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0034004.