Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 333 Göppingen-Jebenhausen, Schloß Liebenstein 1590
Beschreibung
Grabplatte der Anna Elisabeth von Liebenstein. Aus der Jebenhausener Pfarrkirche zu unbekanntem Zeitpunkt, wohl im vorigen Jahrhundert, ins Schloß verbracht und dort lange Zeit provisorisch gelagert; kürzlich restauriert und im Treppenhaus eingemauert1. Eingehauene Umschrift zwischen profilierten Rahmenleisten, an den vier Ecken durch aufgelegte Wappenschilde unterbrochen; im eingetieften Mittelfeld Figur eines auf einem Kopfkissen liegenden und betenden Kleinkinds; als Hintergrund ist ein Brokatmuster in Flachrelief angedeutet. Roter Sandstein; Ränder teilweise weggebrochen, Fehlstelle an der rechten Rahmenleiste ergänzt (Schriftverlust).
Maße: H. 87, B. 67,5, Bu. 3,2 cm.
Schriftart(en): Fraktur.
Anno Domini 1590. Jst in // Gott verschëdena) Ann[a Elis]abetha · vonn // Liebenstain. Welcher Gott // ein freliche vfferstehung verleihe. Amen
Liebenstein | Gemmingen |
Gemmingen | Neipperg. |
Textkritischer Apparat
- Die beiden Striche über dem e vermutlich für das ausgelassene i eingefügt.
Anmerkungen
- Bei den Umbaumaßnahmen in der Pfarrkirche 1906, in deren Zuge das Epitaph der Dorothea von Liebenstein versetzt wurde (vgl. nr. 352), waren die sieben Grabmäler (davon zwei aus der Zeit nach 1650), die sich jetzt im Schloß befinden, bereits nicht mehr in der Kirche, es wurden aber die zugehörigen Grabkammern entdeckt, vgl. Jüdisches Museum Göppingen 122–124. Den Hinweis auf die Liebensteiner-Grabmäler im Schloß verdanke ich Herrn Kreisarchivar Walter Ziegler. Herrn Dr. Flaßbeck und Frau Flaßbeck-von Liebenstein sei auch an dieser Stelle herzlich für die Bereitwilligkeit gedankt, mit der sie mir die Inschriftenaufnahme ermöglichten.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 333 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0033309.
Kommentar
Anna Elisabeth war die einzige Tochter Rabans von Liebenstein und Dorotheas von Gemmingen. Sie ist auch auf dem Wandepitaph ihrer Mutter abgebildet (nr. 352). Da ihre Eltern 1589 geheiratet haben, wurde sie frühestens in diesem Jahr geboren und verstarb wohl noch in ihrem ersten Lebensjahr.