Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 301(†) Geislingen an der Steige, ev. Stadtkirche (U.L. Frau) 1577

Beschreibung

Totenschild des Balthasar Veyhelmann. Im südlichen Seitenschiff am westlichen Pfeiler, früher an der Nordwand des nördlichen Seitenschiffs. Mit Ölfarbe bemalte runde Holztafel, im Mittelfeld Vollwappen, am Rand zwischen aufgeleimten Kordelstegen umlaufende Inschrift. Bei der „Renovierung“ 1888 wurde der Schild völlig verfälscht, die Umschrift wurde übermalt und durch eine andere ersetzt1.

Ursprünglicher Wortlaut nach Wollaib.

Maße: Dm. 96 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. Anno Domini 1577. Jar den 8. September starb der Ersam vnd weiß Balthasar Veielman alter Burgemaister seines alters 63 Jar dem Gott gnadig sei amen.

Wappen:
Veyhelmann.

Kommentar

Wollaib bemüht sich, die Schrift nachzuzeichnen. Aus dieser Nachzeichnung ist eindeutig zu ersehen, daß für die ursprüngliche Beschriftung Fraktur verwendet worden ist. Der Grabstein Veyhelmanns ist wohl ebenfalls erhalten (nr. 303). Der Totenschild wurde 1888 aus unbekannten Gründen auf den 1679 verstorbenen Matthäus Veyhelmann umgewidmet. Das gemalte Wappen könnte noch weitgehend dem ursprünglichen Befund entsprechen. Balthasar Veihelmann ist urkundlich 1554 als Bürgermeister zu Geislingen bezeugt2, 1568 dann als alter (d. H. gewesener) Bürgermeister3. 1572 bekleidete er erneut das Amt4.

Anmerkungen

  1. Neue Umschrift: Matthäus Veyhelmann Bürgermeister in Geislingen, seines Alters 68 Jahr, unten in der Mitte unterbrochen durch 2zeilige Renovierungsinschrift: Erneuert 1888 durch / Karl Veyhelman(n) Säcklerm(ei)st(e)r, im Mittelfeld links über dem Wappen: 1645–1679.
  2. Geislinger Urkundenbuch 206 nr. 189.
  3. Ebd. 211 nr. 194.
  4. Ebd. 215 nr. 198.

Nachweise

  1. Wollaib, Par. Ulm. 373.
  2. Klemm, Stadtkirche. Vortrag 48.
  3. Kdm Geislingen 47.
  4. Burkhardt, Wollaib 147.
  5. Bischoff, Führer 38 nr. B7.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 301(†) (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0030107.