Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 290† Süßen-Großsüßen, ev. Pfarrkirche (St. Ulrich) 1573

Beschreibung

Epitaph der Eheleute Anton Schinbrunn und Anna geborene Schwartz. Innen im Chor „zur Rechten des Altars“, also wohl an der Chornordwand. Vermutlich bei dem Kirchenbrand von 1707 zerstört. Holz, bemalt. Oben vier Verse (A), darunter Gemälde mit Christus am Ölberg, unten zwei Sterbeinschriften (B).

Wortlaut nach Wollaib.

  1. A

    Peccatum Satanam mortem plutonia regnaSanguineo Christus vicit agone suoCredidit hoc Praetor qui Christi sanguine purusLiber et a poenis vivit in arce patris

  2. B

    An(n)o d(omi)ni 1573 Jar vf den 25. (novem)br(is) Starb der Erbar und Fürnehm Anthoni Schinbrunn der Zeit gewester Amptmann zu Süßen dem Gott gnädig sey Amen!An(n)o d(omi)ni 15〈. .〉 Jar vf den 〈. . . . . . . . .〉 Starb die Erbar Frau Anna Schwärtzin von Weißenhorn1) sein eheliche Haußfrau Dero bede Eheleüth Gott ein fröhliche Aufferstehung verleihen wolle Amen

Übersetzung:

Sünde, Teufel, Tod und Höllenreiche hat Christus besiegt durch seinen blutigen Todeskampf. Geglaubt hat dies der Amtmann, der jetzt durch Christi Blut gereinigt und frei von Strafe lebt in der Burg des Vaters.

Versmaß: Elegische Distichen (A).

Kommentar

Anton Schinbrunn (Schönbronner) war von 1561 bis zu seinem Tod ulmischer Amtmann in Großsüßen2. Die Sterbedaten seiner Frau sind in der Inschrift nicht nachgetragen worden. Sie starb am 19. Januar 1597 an der Pest3.

Anmerkungen

  1. LKr. Neu-Ulm.
  2. Ziegeler, Von Siuzun bis Süßen 420.
  3. Ebd. 113 Anm. 25.

Nachweise

  1. Wollaib, Par. Ulm. 457f.
  2. Ziegler, Von Siuzun bis Süßen 108.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 290† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0029002.