Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 244† Donzdorf, kath. Pfarrkirche St. Martin (vor 1541)

Beschreibung

Gedenktafel für die Familie von Winkental. Innen, am Chor. Holztafel von erheblicher Breite („prolixa tabula“), auf der „vil von Winckental cum uxoribus et liberis“ abgebildet waren. Die Personen waren offenbar durch Namenbeischriften einzeln bezeichnet, Gabelkover überliefert aber nur eine dieser Beischriften für den ersten in der Reihe, für die Lesung der übrigen Inschriften war die Tafel zu ungünstig aufgehängt1. An nicht näher beschriebener Stelle war das Vollwappen der Familie aufgemalt.

Wortlaut nach Gabelkover.

  1. Friz von Winckatal von Konz[. . . .]a)

Wappen:
Winkental2.

Kommentar

Für eine nähere zeitliche Einordnung der Tafel reichen die spärlichen Angaben Gabelkovers nicht aus. Als sicherer terminus ante quem kann somit nur 1541 gelten, das Jahr, in dem die Familie von Winkental im Mannesstamm ausgestorben ist3. Die in der näheren Umgebung begüterten und in Schwäbisch Gmünd angesessenen Winkentaler waren vermutlich rechbergische Ministerialen. Einen Hof zu Mulfingen (Göggingen, Ostalbkreis) besaßen sie bis 1443 von den Rechbergern zu Lehen4, Albrecht von Winkental war 1495 Zeuge und Mitsiegler in einer Urkunde Ulrichs von Rechberg5. Aber nicht nur die Verbindungen zu den Rechbergern bieten eine Erklärung für die Anbringung der Familientafel in der Donzdorfer Kirche, sondern vielleicht auch die Verwandtschaft mit den Herren von Elchingen, für die zwei Totenschilde (nrr. 40 †, 102 †) in unmittelbarer Nähe der Tafel aufgehängt waren: Ulrich von Winkental wird 1439 in einer Urkunde als Oheim der Geschwister Jörg, Ulrich, Margarethe, Ludwig und Hans Flad bezeichnet, deren Mutter eine Margarethe von Elchingen war6. Ein Fritz von Winkental, vielleicht der hier inschriftlich bezeichnete, wird 1439 und 1443 urkundlich erwähnt7.

Textkritischer Apparat

  1. Rest des Worts in der Handschrift nicht zu entziffern.

Anmerkungen

  1. Gabelkover: „non satis potui assequi“.
  2. Gold-rot geviert; Helmzier: zwei gold-rot übereck geteilte Büffelhörner; vgl. Alberti 1067.
  3. Ebd.
  4. Urkunden und Akten Schwäbisch Gmünd I nr. 1168.
  5. Ebd. II. nr. 2235.
  6. Ebd. I. nr. 1124.
  7. Württ. Regesten nr. 8517; Urkunden und Akten Schwäbisch Gmünd I nr. 1168.

Nachweise

  1. Gabelkover (HStAS, J1 Nr. 154/15, Umschlag 329: v. Rechberg) fol. 18v.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 244† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0024407.