Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 192 Unterböhringen (Gde. Bad Überkingen), ev. Pfarrkirche (St. Peter und Paul) 1510
Beschreibung
Glocke des Esslinger Gießers Pantlion Sidler, im Glockenstuhl. Schulterinschrift zwischen Kordelstegen, oben und unten gerahmt von Perlstabstegen mit Zinnen- bzw. mit lilienbesetztem Kleeblattbogenfries; darunter Reliefs von Gottvater, Kreuzigung, St. Christophorus und St. Michael als Drachentöter.
Maße: H. 97, Dm. 127, Bu. 3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
+ · in · sant · lvx · vnd · sant · Marx · vnd · sant · Iohanes · vnd · in · sant · Mathevs · er · Gos · mich · Pantlion · sydler · Zvo · Esslingen · im · xv · Hvndert · vnd · im · x · Iar ·
Nachweise
- Wollaib, Par. Ulm. 368.
- Kdm Geislingen 169.
- Glockenbeschlagnahme 1917 OA. Geislingen (LKA, A 26, 1484,4).
- Dt. Glockenatlas WürttHohenzollern nr. 697.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 192 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0019203.
Kommentar
Der Wortlaut folgt dem üblichen Formular von Sidlers Evangelistenglocken. Als Worttrenner sind oben und unten in senkrechten Linien ausgezogene Quadrangeln gesetzt, zweimal – zur Einrahmung der Ziffer x – liegen diese Zeichen waagerecht. Die Versalien entstammen keinem einheitlichen Alphabet, teils sind sie als gotische Majuskeln anzusprechen (geschlossenes unziales E mit links verkürztem Mittelbalken, I, gerundetes offenes und geschlossenes unziales M), teils als Versalien, die in der Buchschrift für die Textura entwickelt wurden (G mit gebrochenem Bogen, H mit links gezackter Haste).