Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 123† Wiesensteig, Stiftskirche St. Cyriakus (?) (1492)
Beschreibung
Grabmal („tabula“) des Grafen Ludwig d. Ä. (IX.) von Helfenstein. Standort vermutlich in der Stiftskirche. Die Verstümmelung der Inschrift an Anfang und Ende könnte auf eine Grabplatte mit Umschrift hindeuten, die im oberen Bereich abgetreten und somit nicht mehr lesbar war.
Wortlaut nach Oswald Gabelkover.
. . .] frawen abend zu Liechtmeß starb der wolgeborn herr herr Ludwig graf zu Helffenstain der Elter dem der Allmechtig Gott gnedig vnd barmherzig sein wölle an[. . .a)
Datum: 1. Februar.
Textkritischer Apparat
- Lesung durch Gabelkover so eindeutig. Ob hier zu amen zu ergänzen ist oder ob es sich um den Beginn der Inschrift mit dem anno domini-Formular handelt, läßt sich nicht entscheiden.
Anmerkungen
- Ausführlich zur Person: Albert Schuhholz, Ludwig (IX.), Graf von Helfenstein, in: Die Grafen von Helfenstein 43–55.
- Vgl. ebd. u. Kreisbeschreibung Alb-Donau-Kreis I 113. Schuhholz gibt als Todestag freilich den 9. Januar an (S. 54).
Nachweise
- Gabelkover (HStAS, J Nr. 154/6, Umschlag 159: Grafen von Helfenstein) fol. 4v.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 123† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0012303.
Kommentar
Graf Ludwig war einer von fünf Söhnen Friedrichs von Helfenstein († 1438, vgl. nr. 53 †) und der Agnes von Weinsberg. Er ist zwischen 1413 und 1415 geboren1, seine Frau war Amalia Gräfin von Oettingen. Im Schweizerkrieg diente er als österreichischer Hauptmann, 1446 wurde er Rat und Diener Graf Ulrichs IV. von Württemberg. Sein Todesjahr 1492 ist anderweitig überliefert2. Der Namenszusatz der Elter dient der Unterscheidung von Ludwigs gleichnamigen Neffen, der nur zwei Jahre nach ihm starb (nr. 129 †).